Di 21. September 2010
20:30

Georg Breinschmid „Brein’s World“ (A)

Brein’s Café
Georg Breinschmid: bass, vocals
Roman Janoska: violin
Frantisek Janoska: piano

Duo mit Thomas Gansch
Georg Breinschmid: bass, vocals
Thomas Gansch: trumpet, fluegelhorn, vocals

Wer ist Ivica Strauß?
Georg Breinschmid: bass, vocals
Sebastian Gürtler: violin
Tomamso Huber: accordion

Mit dem Hauptprojekt „Brein’s Café“ mit den Janoska-Brüdern aus Bratislava und einer Vielzahl an illustren Gästen, bekannt und beliebt in aller Länder Jazz-Clubs und sonstigen Veranstaltungsorten, wiederbelebt Georg Breinschmid die seltene Gabe Humor mit Jazz und Artverwandtem zu verewigen. It’s a Brein’s Brein’s Brein’s World könnte man diesen Doppelpack mit einem Augenzwinkern Richtung James Brown benennen, alleine wenn man sich seinen „Oldtime Hit“ zu Gemüte führt, diesen Soul-Jazz vom Feinsten. Aber das ist ja nur ein Hit von vielen auf dem Doppelsilberling, der durchsetzt ist von kleinen und großen Konzertwalzern, schrägen Metren, Polka, Rap, Blues und mit dem Brückenschlag zur alpenländisch-volksmusikalischen Tradition mit jeder Menge Grooves zwischendrin und rundherum. Der Bassist und Sänger erzählt vom Hierbleiben und Wegfahren, spielt neben kurzen Ausflügen zu Liszt, Bach und Johann Strauß nur sich selbst. Des Breinschmids hervorragende kompositorische Fähigkeiten erzielen dabei eine ganz schön nachhaltige Wirkung. Wie selbstverständlich vereint sich sein globales Musikverständnis mit regionalen Codes, anders formuliert: Seine Musikstücke leben von einer hohen Toleranz für Komplexität und Vielfalt, die auf Basis der bestehenden Unterschiede das Gemeinsame und Einigende entdecken. Und an der Nase führt er uns auch herum, denn seine Kompositionen, die Breinschmid mitunter „petite“ nennt, sind Davids in Goliaths Statur. Die Vielfalt ist also sein Markenzeichen, unverwechselbar dabei aber nicht nur sein fantastisch gespielter Bass, sondern auch seine sorgfältig-skurrilen Texte. Zeigen die instrumentalen Stücke Georg Breinschmid bisweilen von einer introvertierten Seite, die in einer speziellen Detailverliebtheit außerordentliche Nuancen zu Gehör bringen, erlebt man Georg Breinschmid in den Liedern mit Text – zwar nicht ausnahmslos, aber meistens – von einer humorigen Seite, von einem, der das Leben in sich aufsaugt und sein Denken und seine Beobachtungen in literarisch gehaltvollen Satiren rauslässt. Spätestens nach dem Hören des Albums weiß man: Ohne Breinschmid geht nix. (Manfred Horak)