Wie es der Zufall so will: Am 3. Dezember 96 spielte Steve Swallow das letzte Mal unter eigenem Namen im Porgy & Bess (mit Ryan Kisor und Mick Goodrick). Fünf Jahre später stellt Swallow sein neues Trio mit dem ironischen Titel “Damaged In Transit” in Wien vor. Obwohl wir es in unseren Foldern üblicherweise vermeiden, aufzulisten, wer mit wem wann gespielt hat, scheint es mir bei Swallow doch sehr aufschlussreich: Während seiner Studienzeit an der Yale University spielte er Dixieland mit Leuten wie Pee Wee Russell, Buck Clayton und Vic Dickenson. 1960 traf er Paul und Carla Bley und nahm mit Paul, dem Jimmy Giuffre Trio und dem George Russell Sextett (mit Eric Dolphy und Thad Jones) auf. Ausserdem spielte er mit Joao Gilberto, Sheila Jordan, Benny Goodman, Marian McPartland, Chico Hamilton, Zoot Sims und Clark Terry. 1964 kam er zum Art Farmer Quintett (mit dem Gitarristen Jim Hall) und begann zu komponieren. Seine Songs wurden u.a. von Bill Evans, Chick Corea, Stan Getz, Gary Burton, Phil Woods, Jack DeJohnette oder Pat Metheny aufgenommen. Von 65 bis 67 spielte er bei Stan Getz, danach im Gary Burton Quartett (mit Unterbrechungen dauerte diese Zusammenarbeit knapp zwanzig Jahre), unterrichtete in Berkley, arbeitete mit Michael Brecker, Dizzy Gillespie, George Benson, Herbie Hancock, Steve Lacy und Michael Mantler. Ende der 70er Jahre begann er seine Zusammenarbeit mit Carla Bley, die bis heute in unterschiedlichsten Kontexten von Duo bis Big Band andauert, spielte im Trio mit John Scofield produzierte die ersten vier Alben von Andy Sheppard und tourte mit Joe Lovano, Michael Gibbs, Rabih Abou-Khalil, Michel Portal und Allen Ginsberg. Das waren gerafft einige Stationen der ersten zwanzig Jahre und seien Sie versichert, die folgenden Dekaden sind nicht weniger spektakulär. Welcome back again! CH