So 9. Dezember 2001
20:00

Verleihung Hans Koller Preis 2001

Paul Urbanek/Bertl Maier Duo
Peter Herbert solo
Clemens Salesny/Michael Hornek Duo
Paier/Preinfalk Project
Mario Gonzi Quartett
durch den Abend führt mathias rüegg

Musiker des Jahres 2001, gestiftet vom Bundeskanzleramt ergeht an
Peter Herbert (bass)

Jurybegründung:
Peter Herbert zählt zur raren Spezies jener österreichischen Musik, der es tatsächlich gelungen ist, sich auf dem härtest konkurrenzierten Jazzpflaster der Welt, dem New Yorks, als gefragte Szene-Grösse zu etablieren. Am Bass ein mit allen Wassern gewaschener Virtuose, der ein Vokabular von traditionellem Changes-Spiel über freie Improvisation bis hin zu klassischer und Neuer Musik überblickt, zeichnet sich das Schaffen dieses Musikers auch in seinen eigenen Projekten, als Komponist von Orchester- und Kammermusik sowie als Bandleader durch stilistischen Weitblick aus. Die 100.000 Meilen, die Peter Herbert auf seinen Reisen quer durch die Kontinente jedes Jahr im Flugzeug zurücklegt, sind ebenso Indiz für seine internationale Wertschätzung wie für seine rastlose musikalische Neugierde.

Newcomer des Jahres 2001, gestiftet von der Bank Austria ergeht an
Gerald Preinfalk (reeds)

Jurybegründung:
Mit Gerald Preinfalk erhält ein Musiker den diesjährigen Hans-Koller-Preis in der Kategorie "Newcomer", der schon in den letzten Jahren stets zum engsten Kreis der Anwärter zählte. Er ist einer der technisch versiertesten Saxophonisten nicht nur in unseren Breiten, kann auf zahllose Engagements innerhalb und ausserhalb der österreichischen Jazzszene verweisen, und ist auch als klassischer Instrumentalist vielbeschäftigt. Mit den selbst initiierten Projekten, dem Trio "République Éléctrique" und dem Duo mit Akkordeonist Klaus Paier, beweist Preinfalk, der auf so vielen Hochzeiten tanzende Musiker, dass er seine musikalischen Vorstellungen sehr wohl auch in stringente Konzepte fassen kann.

CD des Jahres 2001, gestiftet vom Bundeskanzleramt ergeht an
The Hans Koller Concept von Paul Urbanek (keyboards)

Jurybegründung:
Paul Urbanek gelingt mit seinem Projekt "The Hans Koller Concept" das wohl schwierigst Mögliche: Einer an sich fertigen Musik, die keinerlei Ergänzung mehr bedarf, den brillanten, frei improvisierten Saxophon-Dialogen Hans Kollers und Wolfgang Puschnigs, einen Klavierpart einzuschreiben, der in seiner konsistenten, substanzvollen Logik sowohl für sich selbst steht, als auch in raffinierten Reharmonisierungen und Phrasierungen die Vorlage tiefer beleuchtet, ihre innere Struktur wirkungsvoller zur Geltung kommen lässt. Vom aufwendigen technischen Procedere her, wie auch musikalisch bedeutet diese Produktion zudem einen Brückenschlag zwischen drei Generationen, die das wohl Beste am heimischen Jazz repräsentieren.

Sideman des Jahres 2001, gestiftet vom Austrian Music Office ergeht an
Mario Gonzi (drums)

Jurybegründung:
Sidemen nennt man jene Musiker, die den Stars das notwendige musikalische Umfeld bieten, in dem sie zu solchen erst heranreifen können. Deshalb werden die meist im Hintergrund agierenden Sidemen hauptsächlich von Musikern wahrgenommen und von der Öffentlichkeit eher ignoriert.
Drummer Mario Gonzi bereichert die österreichische (und internationale) Jazzszene von unten links bis oben rechts seit gut fünfzehn Jahren mit seinem satten Sound, seinem unvergleichlichen Timing und seiner unbändigen Spielfreude – ganz im Stile eines Gentleman der alten Schule. Ohne ihn wäre der Puls der hiesigen Szene auf Sparflamme gestellt.

New York Stipendium 2001, gestiftet von Thomastik-Infeld ergeht an
Clemens Salesny (saxophone) & Michael Hornek (piano)

Jurybegründung:
Erstmals wird heuer ein mit ATS 100.000.– dotiertes Arbeitsstipendium von
der renommierten Wiener Musiksaiten Firma Thomastik-Infeld in Zusammenarbeit mit dem Austrian Music Office (AMO) vergeben. Diese
Förderung ermöglicht jungen österreichischen Jazzmusikern einen
mehrmonatigen Studien- und Arbeitsaufenthalt im Jazz-Mekka New York City.
Preisträger sind der junge niederösterreichische Saxophonist Clemens Salesny (u.a. Schüler von Klaus Dickbauer) sowie der aus Tirol stammende Pianist Michael Hornek, Absolvent der Klavierklasse von Dejan Pecenko an der Jazzabteilung des Linzer Bruckner-Konservatoriums.

in Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzleramt, der Bank Austria, Thomastik-Infeld und dem AMO