Mo 5. Dezember 2011
20:30

Emile Parisien Quartet (F)

Emile Parisien: soprano saxophone
Julien Touery: piano
Ivan Gélugne: bass
Sylvain Darrifourcq: drums

Wirkt die Musik des Emile Parisien Quartet wie frisch gebügelt und gestriegelt? Das könnte sich jemand fragen, der den Titel ihrer dritten CD, die vor zwei Jahren erschien ist, wörtlich nimmt: «Original Pimpant». Am Festival von Willisau vergangenen August, dem ersten, das Arno Troxler programmierte, waren die vier jungen Franzosen der überraschende und enthusiastisch gefeierte Höhepunkt des Festivals. Ueli Bernays schrieb in der NZZ: «Ein Funke sprang, eine Botschaft kam an, ein Nerv wurde getroffen. Die Musik erreichte ihr Publikum, wo die ästhetische Kraft alsogleich in Begeisterung umschlug: So war das, als Emile Parisien und sein Quartett am Samstagabend Willisau im Sturm eroberten. Wenn aber eine Festhalle jubelt und kocht, dann gibt es dafür mindestens zwei Gründe: Einerseits ist die musikalische Darbietung gut. Andrerseits entspricht sie dem Geschmack und der Gunst der Zuhörerinnen und Zuhörer.»
Emile Parisien, der Pianist Julien Touéry, Ivan Gélugne an Bass und Sylvain Darrifourcq hinter dem Schlagzeug sind seit 2004 unterwegs. Sie arbeiten gemeinsam und erfolgreich an Kompositionen und Arrangements. Dabei schöpfen sie gleichermassen aus neuer Klassik und Freejazz, verstehen es hervorragend, beide Pole zu verbinden. So «gibt es für einmal also kaum Anklänge an die Gegenwart von Pop, Hip-Hop, Electro. Die Künstler stehen mithin ausserhalb jedes Modeverdachts …» schreibt Bernays weiter. Sie scheuen sich aber auch nicht zu swingen und wenn, tun sie es auf hohem Niveau, und sie verstehen es, die wildesten Exkursionen elegant in einen lustvoll-verspielten Rahmen zurückzuführen. (Taktlos-Festival, 2011)