Nun ist es Zeit einem „stillen Großen“, dessen Bandbreite weit über die Bezeichnung „Musiker“ hinausging, die Ehre zu erweisen. Musikerkollegen und -kolleginnen spielen und erinnern sich gemeinsam einen Abend lang an Albert Kreuzer. Albert starb am 7. April 2011 plötzlich und unerwartet. Der gebürtige Regensburger war ein Obertonhörer und unterrichtete zuletzt an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Dort war er seit 1993 Lehrer für Kontrabass und E-Bass und galt für viele Studierende als Vorbild, Freund und Wegweiser. In jungen Jahren neben seinem Studium am Jazzkonservatorium der Stadt Wien, welches er 1986 mit Auszeichnung abschloß, konnte er sehr schnell in der Wiener Jazz, Funk und Popszene fuss fassen und sorgte mit seinem satten Jazzfundament für die funky grooves der legendären Bands „Incognito“ und „Ostinato“ mit denen er zahlreiche Gigs bestritt. Zeitgleich holte ihn Altmeister Teddy Ehrenreich in seine Big Band, in der er bis zu seinem Tod eines der längsten und treuesten Mitglieder war. Neben seinen eigenen Projekten, wie der Albert Kreuzer Big Band (1984-1994), Obsession (1985-1993) und Rubberfinger (seit 1997) arrangierte und komponierte er zahlreiche Werke. Er war ein wesentlicher Gründer der Niederösterreichischen Jazzakademie und erhielt 1991 den Kulturpreis des Landes Niederösterreich. Seine große Leidenschaft galt in den letzten Jahren dem Restaurieren und Reparieren von elektronischen Vintagegeräten, sowie der Entwicklung eigener Verstärker und Effektgeräte. Ein besonderer „Liebling“ von ihm war das Theremin, welches er selber baute und durch eine von ihm entwickelte Spieltechnik außergewöhnlich beherrschte. (Alex Ehrenreich)