Do 14. Juni 2012
21:00
The Art of Duo

Wolfgang Puschnig & Mark Feldman / Arkady Shilkloper & Jon Sass (A/USA/RUS)

Wolfgang Puschnig: alto saxophone, flute
Mark Feldman: violin
Arkady Shilkloper: horns
Jon Sass: tuba

Puschnig & Feldman
Hans-Koller-Preisträger Wolfgang Puschnig hat ein Faible für Duette. Immer wieder hat er mit wechselnden Partnern (Jamaaladeen Tacuma, Uli Scherer, Wolfgang Mitterer, Steve Swallow, Linda Sharrock, Carla Bley u.a.) diese intimste Form des Zusammenspiels gesucht und zu höchster Perfektion gebracht. So auch auf seinem neuesten Opus „Spaces“, eingespielt mit dem amerikanischen Ausnahmeviolinisten Mark Feldman.
Wer meint, die – zugegebenermaßen exotische – Paarung von Saxophon/Flöte mit Violine müsse abgehoben und langweilig klingen, wird schon nach wenigen Takten eines Besseren belehrt. Diese Zusammenarbeit macht Sinn und ergibt mehr als die Summe der Einzelteile: einmal ergreifend und schlicht („Elegy“), gleich darauf in intensiv-groovigen Dialog tretend („Hommages“), den jeweils solierenden Partner zurückhaltend begleitend („Scarlet Ribbon“) oder aber mit ironischem Augenzwinkern („On“) – Puschnig/Feldman ziehen viele Register, und sie tun es nicht des Showeffekts willen. In erster Linie dürfte es ihnen um die im CD-Titel stehenden Zwischenräume gehen und darum, wie man Pausen richtig setzt, Abstand gewinnt und sich im geeigneten Augenblick dem Duopartner annähert, ohne ihn einzuengen. schu

Shilkloper & Sass
Arkady Shilkloper & Jon Sass: der russische Star-Hornist und der amerikanische Weltklasse-Tubist. Zwei zweifelsfrei mit reichlich Raffinesse ihre Künste bravourös beherrschende Blechbläser im kunstbeflissenen Miteinander einer Micro-Brass-Band, ohnegleichen zwischen Ural und Rocky Mountains. Arkady Shilkloper aus Moskau kam vom Orchester des Bolschoi-Theaters zum Pianisten Misha Alperin und in der Folge zum Moscow Art Trio, das einst auch in Linz mehrmals zu Gast war. Und Jon Sass aus New York arbeitete mit der Jazz-Elite von Ray Anderson bis David Murray, bevor er nach Wien übersiedelte. Dort lernten sich Shilkloper und Sass als Mitglieder des Vienna Art Orchestra kennen. Gemeinsam gestalten sie seit damals blaskräftigst ihre Duo-Spiele. Und längst gelten beide nicht mehr als Außenseiter auf dem Parkett des Jazz, sondern als Tonangebende der Blechbläserei. Waldhorn und Tuba sind allerdings im Jazz noch immer eher Eckensteher. Ihre Einzigartigkeiten als klangbildende Faktoren wurden erst 1948 in der Miles Davis Capitol Band so richtig ins Spiel gebracht. Heute wiederum setzen Arkady Shilkloper und Jon Sass in aufgeklärter Partnerschaft vorbildlich improvisationskundig neue Maßstäbe für Waldhorn und Tuba. (Pressetext)