Fr 14. Juni 2013
21:00

Martin Dahanukar Quartet (IND/CH)

Martin Dahanukar: trumpet
Vinz Vonlanthen: guitar
Sam Joss: bass
Peter Horisberger: drums

Der indische Subkontinent vibriert und boomt, ist ein Epizentrum. Wie ein schillernder Schatten ragt daneben seit vier Millennien das indische Musiksystem aus dem Strom der Zeit auf. Ein eigener Mikrokosmos, klangliches Stundenbuch und Camera Obscura verborgener Wirklichkeiten. Seit 1999 verflicht Martin Dahanukar mit seinem Quartett Fragmente von indischer Musik beeinflusster Stimmungen mit Modern Jazz. Dieses atmosphärische Gewebe ist einmal verwehter Sirenenklang der Megacities, dann, in verloren treibenden Balladen, Widerhall von Landschaften im Dunkel, fern der urbanen Wucherungen.

Der Dschungel als Grenzbereich zwischen herkömmlich Gefestigtem und bewegt Ungewohntem schimmert in allen neuen Stücken des Albums Scent Of Jungle auf: Dharavi Ballad, Shivaism, Avatara oder Tweets From Varanasi mäandrieren durch offene Stimmungen, in denen auch leise Laute besondere Bedeutung entfalten.

Die Konzerte der vergangenen drei Jahre waren Animation für neue, tagebuchartige Kompositionen, die die Persönlichkeiten aller Ensemblemusiker – insbesondere deren Improvisationsstile – hervorheben sollten.

Auf den acht Klangbildern des nachfolgend eingespielten Albums Scent Of Jungle sind Komposition und Solos eng verflochten. Das Klangbild ist filigran, und abseits auch markanter, rhythmischer Ströme finden sich immer wieder schwebende, zeitlupenhafte Zellen: eine Ästhetik, die vom Kontrast zwischen Agitation und Versunkenheit lebt – dem dräuend Unbekannten in der Musik hingewandt ist. (Pressetext)