Renato Borghetti: accordion
Daniel Sá: guitar
Pedro Figueiredo: alto saxophone, flute
Vitor Peixoto: piano
ab 19.30 Uhr: Renato Borghetti Quarteto 'Europa' – um filme de Rene Goya Filho
Es gibt Musik die schreit danach, so laut wie möglich gespielt zu werden, bei offenen Fenstern und Türen, sodass auch die Nachbarn einen Energieschub bekommen. ... Prozac? Lichttherapie? Alles nicht nötig: Borghetti und seine Musiker spielen die Winterdepression regelrecht zur Tür hinaus. (Parool, NL, 2011)
Hexenmeister mit Sogwirkung….Das war kein laues Frühlingslüftchen, vielmehr ein Sturmwind, der da mit Macht durch das Kellergewölbe der Kammgarn brauste…. Borghetti experimentiert ständig, wagt stilistische Irritationen. ... Die Mixtur des Quartetts aus mitteleuropäischen und südamerikanischen Kultureinflüssen ist radikal in der Abkehr vom amerikanischen Wertekatalog und eigenständig in der Fusion von vier starken musikalischen Charakteren. (Die Rheinpfalz, D, März 2011)
Zauberhafte Kabinettstückchen im Plauderton…Das Quartett präsentiert ein virtuoses, inspiriertes und fesselndes musikalisches Gebräu. … Das klingt mal sentimental und schmachtend, dann nach galoppierender Entrüstung und loderndem Feuer. ... Immer aber ist es filigran gewebt, abwechslungsreich, und jedes Stück gerät zu einer Feier des Lebens, verströmt einen eigenen Zauber. (Badische Zeitung, D, März 2011)
Wer bei Brasilien nur an Samba und Bossa Nova denkt, beraubt sich eines Großteils des ungeheuren Kosmos an Klängen, den das Riesenland hervorbringt. In Europa wenig bekannt war bislang die Musik des tiefen Südens von Rio Grande do Sul, wo man sich stark nach Argentinien orientiert. Renato Borghetti, der dort seit den 1980ern zu den großen Stars gehört, ändert das schon seit geraumer Zeit: Der Gaucho stürmt mit Strohhut, langer Mähne und weiten Reiterhosen die Bühne, greift in die Tasten seines Akkordeons und zündet augenblicklich ein Feuerwerk mit Klangblitzen aus Milonga, Polka, Walzer, Chamamé und Fandango – all jenen Mischformen, die durch die Begegnung deutscher, böhmischer und italienischer Auswanderer mit den schwarzen Rhythmen Afrikas und den Traditionen der Indios entstanden. Die Seele der Pampa lässt er mit seinem Quartett dabei kongenial auf Jazz, Tango und Kammermusik treffen.
“Borghettinho”, wie er von seinen Fans genannt wird, nimmt seit über 20 Jahren Platten auf. Er stand bereits mit Stephane Grapelli, Ron Carter and Hermeto Pascoal auf der Bühne und ist der erste brasilianische Musiker, der es mit reiner Instrumentalmusik zu einer goldenen Schallplatte brachte. “Gauchos”, seine erste europäische CD, erschien 2005 und wurde sofort für den “Preis der Deutschen Schallplattenkritik” nominiert und seither mit viel Erfolg bei Publikum und Presse in zahlreichen Konzerten und Festivals in ganz Europa präsentiert. Auch Borghettis letzte zwei brasilianische Veröffentlichungen, Gaitaponto.Com und Fandango!, wurden jeweils für einen Grammy Latino nominiert.
Beim aktuellen vielgelobten Album Andanças handelt es sich um die Live-Einspielung eines Konzerts in Brüssel 2009, so etwas wie das Resümee von 10 Jahren Tourneen in Europa, einer Zeit der Erforschung der eigenen Wurzeln, des Entdeckens neuer musikalischer Wege und der spannenden persönlichen Begegnungen. Die CD wurde von der niederländischen Tageszeitung "Het Parool" sowie vom Italienischen Jazzportal "All About Jazz Italia" unter die besten CDs des Jahres 2011 gereiht. Und die Anfang 2012 erschienene DVD Renato Borghetti Quartet Europa, ein charmantes Roadmovie von RenéGoya Filho/Estaçao Eletrica über die Sommertournee des Jahres 2010, wurde vor kurzem beim prestigeträchtigen Cabo Frio Dokumentarfilmfestival in Rio de Janeiro zum besten Langfilm (Kategorie Digital) gekürt. (Pressetext)