Cindy Blackman-Santana: drums
Zaccai Curtis: piano, keyboards
Aurelien Budynek: guitar
Rashaan Carter: bass
(...) Frenetischen Applaus erntete sie mit ihrer Band bereits am Montag im Wiener Porgy & Bess. Die Besetzung dieser Band hat es aber auch in sich: Felix Pastorius, Sohn von Jazzlegende Jaco Pastorius, ist am Bass zu hören und an der Gitarre begeistert David Gilmore, der zu den größten Studio- und Live-Gitarristen des zeitgenössischen Jazz zählt. Mit im Gepäck hat Cindy Blackman-Santana Nummern aus ihrem zuletzt erschienen Album "Another Lifetime".
Das Wort Powerfrau passt zu ihr. Als eine der ganz wenigen Schlagzeugerinnen im Rockbusiness hat es Cindy Blackman-Santana bis ganz nach oben geschafft. In der Vergangenheit begleitete sie nicht nur Jazzgrößen wie Pharoah Sanders, Jackie McLean oder Joe Henderson, 15 Jahre lang gab sie in der Band von Rockstar Lenny Kravitz den Takt an.
Doch wann immer sie in den vergangenen Jahren nicht durch ausverkaufte Hallen tourte, wandte sich Cindy Blackman-Santana dem Jazz zu. Ihr zuletzt erschienenes, mittlerweile zehntes Soloalbum "Another Lifetime" widmete sie Jazzgröße Tony Williams, dem legendären Drummer von Miles Davies.
Im Jazz, so die heute 51-Jährige, liegen nicht nur ihre musikalischen Wurzeln, der Jazz sei auch ihre wahre musikalische Passion. "Ich mache Jazzrock. Also Musik, die von Rockeinflüssen geprägt ist. Aber die Harmonien und der Geist dieser Musik kommen aus dem Jazz. Jazz ist meine Lieblingsmusik, und jeder der mit mir nur drei Minuten über Musik spricht, wird das herausfinden. Aber ich mag auch Dance-Musik. Ich mag Musik, die die Leute zum Tanzen bringt. Deshalb verwenden wir auch Rock- und Dance-Elemente in unserer Musik."
15 Jahre hat Cindy Blackman-Santana als groovendes Herz und weiblicher Blickfang in der Band von Rockstar Lenny Kravitz verbracht. Eine Zusammenarbeit, die eher unkonventionell begonnen hat. "Ich wusste damals überhaupt nicht, wer Lenny ist. Wir haben einen gemeinsamen Freund und der erzählte mir, dass Lenny gerade einen Schlagzeuger sucht. Er fragte mich, ob ich interessiert wäre. Und ich sagte: Klar! Nach einigen Monaten ruft mich dieser Freund an und sagt: Hey, mein Freund Lenny ist auf der anderen Leitung. Willst du mit ihm reden? Wir sind am Telefon ins Gespräch gekommen und er fragte mich, ob ich ihm was vorspielen könnte. Also ging ich ins Wohnzimmer und spielte ein paar Minuten. Dann nahm ich den Telefonhörer und fragte: Hast du was gehört? Und er sagte: Ja, kannst du sofort nach Los Angeles kommen?"
In Lenny Kravitz' Video "Are You Gonna Go My Way" tritt Cindy Blackman-Santana als coole Rockprinzessin im Retro-Hippie-Look auf. Bis 2007 war sie die Life-Drummerin der Band und berühmt für ihre energiegeladenen Improvisationen. Bereits als Achtjährige wusste die im Bundesstaat Ohio geborene Cindy Blackman-Santana, dass ihr Leben der Musik gehört.
In einer Zeit, als hinter dem Schlagzeug fast ausschließlich Männer saßen, entdeckte sie ihr rhythmisches Talent. Dass sie sich mit ihrer Berufswahl in eine reine Männerdomäne vorwagte, war ihr nicht von Anfang an bewusst. "Als ich begonnen habe, war ich so jung, dass ich noch nicht einmal bei einem Konzert gewesen war. Ich hatte also keine Vorstellung davon, wie ein Schlagzeuger sein sollte, oder dass Schlagzeuger meistens Männer sind. Ich mochte das Schlagzeug einfach. Und ich hatte Glück, weil meine Eltern nie zu mir sagten: 'Du kannst nicht Schlagzeug spielen! Du bist ein Mädchen'. Ich war damit nicht konfrontiert, bis ich mit 13 mit meiner ersten Band auftrat. Plötzlich sagten die Leute zu mir: 'Hey, warum machst du das, du bist doch ein Mädchen!'", erzählt Cindy Blackman-Santana.
In den letzten Jahren war Cindy Blackman-Santana vermehrt an der Seite von Woodstock-Veteran und Latin-Rock-Erfinder Carlos Santana zu hören. Mittlerweile sind die beiden nicht nur auf der Bühne eine explosive Mischung, sondern auch ein Ehepaar.
Auf ihrer Österreichtour tritt Blackman-Santana zwar ohne ihren Ehemann auf, dafür hat sie mit Felix Pastorius am Bass, David Gilmore an der Gitarre und Marc Carey am Piano kongeniale Musiker gefunden, die das Rockhouse wohl zum Brodeln bringen werden. (Christine Scheucher, Ö1, 2011)
Eintritt: 32.- € Sitzplatz auf der Galerie, 25.- € Stehplatz