Mi 6. November 2013
20:30

Volcan – Gonzalo Rubalcaba / Horacio El Negro / Armando Gola & Anthony Carrillo

Gonzalo Rubalcaba: piano
Jose Armando Gola: bass
Horazio 'El Negro' Hernandez: drums
Anthony Carrillo: percussion

Was auch immer Gonzalo Rubalcaba aus den schwarz weißen Tasten zaubert, opulent orchestrierte Standards, zackige Uptempo-Nummern, ausgedünnte Balladen – immer hört man den Perkussionisten durch, als der in seine musikalische Laufbahn einbog. Das ist lange her. Schon als der kleine Gonzalo acht Jahre alt war, kam das Klavier dazu, eine klassische Ausbildung seiner Heimatstadt Havanna: Klavier, Percussion, Komposition. Mittlerweile ist Gonzalo Rubalcaba 50 Jahre alt und ein kompletter Pianist, der die ganze Palette der Musik mit zehn Fingern umfasst: harmonischen Feinsinn und melodischen Einfallsreichtum, fulminanten Anschlag und das Gespür für die Wirkungsmacht der leisen Töne. (...) Und dazu sein besonderes Extra: den mitreißenden Beat des geborenen Perkussionisten. (Pressetext)
Rubalcaba spielte irgendwann Mitte der 1990er Jahre im "alten" P&B. Auf den Weg dorthin fuhr der "Roady" zu schnell auf der Autobahn und prompt wurde das Auto in Imst/Tirol aufgehalten und die Insassen kontrolliert. "Lauter Kubaner" meldete der Dorfgendarm der Zentrale, alle mit Schengen-Visa ausgestattet, aber Österreich war damals nicht Teil dieses Raumes. Die Kubaner wanderten in den Knast in Imst und wurden am nächsten Tag nach Deutschland "abgeschoben". In München gingen sie aufs Konsulat und dort gab es einen Beamten, der tatsächlich innerhalb weniger Stunden dafür sorgte, dass die Kubaner eine kurzfristige Einreisegenehmigung nach Österreich bekamen (Dank an dieser Stelle an den Anonymus!). Auf dem Weg nach Wien rief mich Rubalcaba an und fragte, wie groß unser Klavier sei. Bösendorfer 213 war meine Antwort und er meinte, er spiele nicht ein Klavier unter 2,50m. Wir tauschten auf Kosten seiner Agentur (Grand Piano stand im Vertrag.... und Grand ist alles ab 2 Meter) tatsächlich das Klavier... und Sie können sich gar nicht vorstellen, was die Transporteure alles gesagt haben beim Runterschleppen des Instruments, wissend, dass das auch wieder hinausgetragen werden muss! Die Geschichte geht aber weiter: Rubalcaba kam, recht stoisch und spielte ein recht bemerkenswertes Set. In der Pause meinte er lapidar, dass das Klavier eh gut gestimmt gewesen wäre, aber halt jetzt nicht mehr. Das hatte ich geahnt und im Vorfeld den Pianisten Walter Fischbacher, von dem ich wusste, dass er nicht nur ein exzellenter Klavierspieler ist, sondern das Instrument auch stimmen kann, informiert, dass er zum Konzert kommen möge und auch sein Stimmwerkzeug mitnehmen solle. Das hatte sich wirklich ausgezahlt!
Rubalcaba gilt als hervorragender Musiker, aber auch als eher komplizierter Zeitgenossse. Ich bin mir aber sicher, dass wir allen seinen Ansprüchen gewachsen sind, und so einem großem Abend nichts im Weg stehen möge... Welcome again! CH

Eintritt: 35.- € Sitzplatz, 28.- € Stehplatz