Fr 20. September 2013
20:30

reformARTorchestra (A)

Fritz Novotny: reeds, percussion
Alaeddin Adlernest: bassoon
Karl Vößner: oboe, english horn
Sepp Mitterbauer: trumpet
Rudolf Ruschel: trombone
Raoul Herget: cimbasso
Paul Fields: violin
Karl Wilhelm Krbavac: viola da gamba
Yedda Chunyu Lin: piano, voice
Monika Stadler: harp
Johannes Groysbeck: bass

Masters of Unorthodox Jazz–reformARTunit–PIPEtrio–Orchestra: Das Jahr 2013 begann mit dem kleinen reformARTorchestra im Porgy&Bess, im Musikverein und im MuseumsQuartier war Franz Koglmann präsent und schließlich im MUSA Harun Barabbas (Masters of Unorthodox Jazz). Also waren und sind im aktuellen P&B-Konzert diese drei Strömungen teilweise im Orchester wieder vereint. (Fritz Novotny)
Für gewöhnlich steigt mit zeitlicher Distanz auch der Hang zur Verklärung. Was der Künstler in seinen Anfängen oft an Unbilden durchleben muss, bedeutet Jahre später jenen Anekdoten-Stoff, an den man sich schulterklopfend erinnert. Auch Fritz Novotny, Apologet freier Improvisation, ist derlei nicht fremd; und doch scheint er gegen eine versöhnliche Vereinnahmung vonseiten des Musikbetriebs immun. Über dreieinhalb Jahrzehnte nach der Gründung seiner Reform Art Unit stellt der 61-Jährige noch immer ein Irritationsmoment dar, das so manche Denkerstirn in Falten legt. Selten liegen Musikidee und -klischee so nahe nebeneinander wie bei diesem Unbeirrbaren. Und doch fordert gerade die Ambivalenz, die das Bild von Novotnys kontroversieller Persönlichkeit prägt, stets aufs Neue zum genauen Hinhören heraus. (...)
Schließlich die eigenen Free-Jazz-Wurzeln: Novotny & Co. als Reform Art Unit. Die Schublade, in der er sich bequem verstauen ließe, gibt es noch nicht. Als streitbarer Stachel sitzt Novotny tief im Fleisch einer diskursfaulen heimischen Jazz-Szene. Hoffentlich noch lange! (Andreas Felber, 2002)