Di 3. September 2013
19:00

Raphael Preuschl: bass

Vor 20 Jahren wurde das Porgy & Bess gegründet: Vor hundert Jahren feierte die aus dem Geist des Suprematismus entstandene Oper "Sieg über die Sonne" im Lunapark-Theater in Petersburg ihre Uraufführung. Das Libretto stammte von Alexej Krutschonych, der Prolog von Welimir Chlebnikow, die Musik schrieb Michail Wassiljewitsch Matjuschin und die Kostüme und das Bühnenbild wurden von Malewitsch erschaffen. Der Bühnenvorhang zeigte ein schwarzes Quadrat.
Louis Armstrong dagegen wurde zu Beginn des Jahres 1913 wegen Unruhestiftung in das "Colored Waif’s Home for Boys", eine Anstalt für obdachlose schwarze Jugendliche, eingewiesen: Der junge "Satchmo" hatte in der Silvesternacht mit dem Revolver seines Onkels in die Luft geschossen. In der streng organisierten Anstalt erlernte Armstrong die Grundlagen des Kornettspiels. Bis 1918 schlug er sich mit kleinen Jobs und ersten Auftritten als Musiker im Rotlichtmilieu der Stadt durch.
Dem Autor dieser Zeilen ist nicht bekannt, ob Raphael Preuschl jemals ein- oder ausgewiesen wurde, ob der Besuch einer streng organisierten Anstalt für sein furios-virtuoses Saitenspiel von Bedeutung war, ob Preuschls (Raphael) kompetenter Umgang mit dem Fundament der Klänge unbedingt einen Sieg über die Sonne oder den Suprematismus benötigte.
Wahrlich, ich sage euch: Hier streicht & zupft & rupft & tupft ein vorzüglicher Meister der tiefen Saiten: Ob Kontrabass, E-Bass oder Cello: Stets überzeugt der junge Tieftöner Publikum, Musiker, Veranstalter & jene allseits bekannten Jazzpolizisten aus den schwarzen Quadraten der diversen Gegenreformationen. (re_de)

Eintritt: Pay as you wish an der Abendkassa bzw. 7,50.- € im VVK inkl. Sitzplatzreservierung