Gerald Thomaschütz 'Runder Tisch'
• "(…) Was man zu Anfang des 21. Jahrhunderts eigentlich noch malen kann, muss - wenn es denn überhaupt eine Antwort auf diese Frage gibt - von den Künstlern selbst beantwortet werden. Der Maler Thomaschütz hat sich für die Arbeit an seinem System der grotesken und absurden Situationen entschieden; Bekenntnisbilder sind das, die gelegentlich die Karikatur streifen, die in ihren verformten Redefiguren mit den Mitteln der Gestik und Physiognomik treffende und wahrhafte Äußerungen zu erschaffen versuchen. (…)
Auch Rückenfiguren sind zu finden, Regenten und Agenten, Schauspieler und Poseure. Sie alle kommunizieren mit uns durch ihre Haltung, durch die anatomische Geste, durch die Gestik, die jeder menschlichen Figur bleibt. Auch in den Kostümbildnissen ist die Pepräsentation nur Vorgabe.
Repräsentatives ist bei Thomaschütz immer, so scheint es, nur Vorspiegelung von anderen Tatsachen. Denn dafür ist ihm die Welt insgesamt zu grotesk und die Handlungen der Menschen in ihr zu nah am Absurden, um sie nicht in solcher künstlerischen Brechung fassen zu wollen." (Ulrich Krempel, Honorar-Prof. an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig)
© Gerald Thomaschütz: "Runder Tisch" / Öl auf Leinwand, 180 x 240 cm, 2012
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Renald Deppe "20 jahre stör- & nebengeräuschkalligraphie"
stiegenabgangs-trubel-fermaten / treppenaufgangs-jubel-sonaten
• "(…) Aber die Musik ist auch nur das eine Standbein seiner künstlerischen Existenz, das andere: der Zeichner, Graphiker Renald Deppe, der, so glaube ich, fast jede Nacht am Tisch sitzt und liebevoll, mit besonderer Feder und besonderer Tinte auf besonderem Papier seine unendlich detailreichen, fein ziselierten Zeichnungen entstehen lässt. Viele, die Post von ihm bekommen, bekommen auch eine kleine Originalzeichnung dazu und wenn man besonderes Glück hat, ist noch ein kleines Spottgedicht dabei.
Es gibt aber noch ein weiteres Bein – das dritte schon, das einen großen Teil seiner Person prägt: der Projekt–Erfinder und Konzeptionist, der Künste, Räume, Menschen und vieles andere miteinander verknüpft. Es sind durch und durch künstlerische Projekte, auch wenn sie oft mit einem sozialen Hintergedanken verbunden sind. Er arbeitet mit Profikünstlern, mit Studenten, mit Amateuren, mit Lehrlingen mit Bundesbahnern. Und keine Aufgabe ist ihm zu hoch oder zu niedrig, zu kompliziert oder zu einfach. Und wenn Sie sich nun angesichts dieser fast erschreckenden Vielfalt heimlich fragen: „Gibt es ein klares Profil? Oder ist das schon Beliebigkeit?“ dann heißt die Antwort: Renald Deppes künstlerische Äußerungen sind das absolute Gegenteil von Beliebigkeit und er selbst ist ein ganz und gar unverwechselbarer Künstler. (…)" (Univ.Prof. Reinhart von Gutzeit, Rektor der Universität Mozarteum Salzburg)
© Renald Deppe: "eine-kleine-peking-oper" / nussbaum- & eisengallustinte, 2012