Hannes Löschel
Hannes Löschel: piano
Vor 20 Jahren wurde das Porgy & Bess gegründet: Vor hundert Jahren fand im März 1913 das berüchtigte Skandalkonzert mit Werken von Zemlinsky (4 Orchesterlieder), Schönberg (Kammersymphonie, op. 9), Webern (6 Stücke für Orchester, op. 6) Berg (2 Orchesterlieder nach Texten von Peter Altenberg, op. 4) und Mahlers Kindertotenlieder (konnten dann aber nicht mehr aufgeführt werden) im Wiener Musikverein statt, welches wegen tumultartigen Ausschreitungen im Publikumsbereich abgebrochen wurde.
Wiener Lieder waren an diesem denk(un)würdigen "Watschenkonzert" zu hören. Wunderbar wundersame wiener Liedqualitäten bestimmen auch das vielgestaltige musikalische Schaffen des an der Bruckneruniversität Linz lehrenden Pianisten Hannes Löschel: stets agierend als einfühlsamer Musikerkollege, verantwortet planender Veranstalter und immerfort für avancierte wie humorvolle Überraschungen sorgender Tonsetzer. Ein unverzichtbarer Kreativ-Motor der wienheimischen Musikszene und doch gleichzeitig ein urösterreichischer Entschleuniger des umtriebigen Klangbetriebkarussells inmitten der donausaublauen Wienstadt.
"Extrakte des Lebens" nannte Peter Altenberg seine Texturen. Dies gilt mit Sicherheit auch für das Klangschaffen eines Hannes Löschel: Treffender, punktgenauer und exakter als mit den Worten jenes "Alban-Berg-op. 4-Postkarten-Literaten" vermag der Autor dieser Zeilen das phonopoetische "Unternehmen" Löschel nicht beschreiben… (re_de)
Eintritt: Pay as you wish an der Abendkassa bzw. 7,50.- € im VVK inkl. Sitzplatzreservierung