»Wäre "Kreativität" so verbreitet, wie tonangebende Pädagogen glauben, so fielen die meisten Gesellschaften auseinander, da ihre fragwürdigen Prinzipien auf keinen Fall dem Ansturm »kreativer« Fragen gewachsen wären. Die modische Verbreitung des Wortes "kreativ" weist übrigens, wie das bei allen Wortinflationen der Fall ist, auf die Abwesenheit dessen hin, was heraufbeschworen werden soll. "Kreativität" wird auf allen Sektoren vorgespielt, weil sich der Verwertungsbetrieb ohne sie nicht rechtfertigen ließe.«

Gerhard Amanshauser (1928-2006)

• Der Salzburger Denker & Dichter Gerhard Amanshauser war & ist einer der scharf- & weitsinnigsten Analytiker all unserer Begehr- & Befindlichkeiten.
Hoch über dem austriakischen Potemkin-Dorf der (wohlsubventionierten) Träume & Illusionen hausend (sprich: vom Salzburgischen Nonnberg adleräugig die diversen Inseln der Seligen überblickend) beschrieb Amanshauser als Zeit- & Leidgenosse einer takt- & gnadenlosen Ver- & Entwertungsgesellschaft all die als Erfolgs- & Zukunftsmodelle getarnten Peinlichkeiten einer wohl- & notstandsverwahrlosten Zerstreuungsgesellschaft.
Ein Abend für Glut- & Mutbürger: Herzlich Willkommen!

web: http://www.bibliothekderprovinz.at (Herausgabe des Gesamtwerkes)

(renald deppe)

* Aus der Rede des ungarischen Dirigenten Ivan Fischer 2011 zum 9. November (Reichspogromnacht 1938):
(...) Lesen Sie die Hetzartikel? Sehen Sie die ultranationalistischen, fremdenfeindlichen und antiziganistischen Bewegungen, die europaweit zunehmen? Dann bitte ich Sie, endlich zu begreifen, dass in Europa nicht in erster Linie der Euro in Gefahr ist, sondern die Toleranz. Tun Sie etwas! Grenzen Sie sich von denen ab, die sich mit den Hetzern Kompromisse schließen und erschaffen Sie obligatorische Normen, die die Freiheit der BürgerInnen Europas garantieren!“ (...)
Aus den Aufzeichnungen (1992-1993) eines Elias Canetti:
(…) Bauern im südindischen Karnataka: Nach monatelangen fruchtlosen Protesten versammelten sie sich jetzt vor dem Parlamentsgebäude und lachten zwei Stunden lang die Regierung aus. 2000 Polizisten schauten tatenlos zu.

Eintritt: Pay as you wish an der Abendkassa bzw. 7,50.- € im VVK inkl. Sitzplatzreservierung