So 16. Februar 2014
20:30

Dee Dee Bridgewater 'Billie, Abbey & Me' (USA)

Dee Dee Bridgewater: vocals
Edsel Gomez: piano
Theo Croker: trumpet
Michael Bowie: bass
Jerome Jennings: drums

Wen hat Dee Dee Bridgewater in ihrer langen Karriere nicht schon alles auf der Bühne verkörpert. Sie war Ella Fitzgerald, Edith Piaf oder Billie Holiday. Letztere interpretiert sie auch in ihrem neuen Programm. Mit "Billie, Abbey And Me" unterhielt die US-Amerikanerin prächtig im Dortmunder Konzerthaus. Weil sie eine echte Entertainerin ist. Dee Dee Bridgewater singt mit dem ganzen Körper, sie scattet stilsicher, imitiert mit der Stimme auch mal täuschend echt eine Posaune. Sie gestaltet aus jedem Stück ihre persönliche kleine Theater-Nummer. Schliesslich ist sie auch eine mit Preisen ausgezeichnete Schauspielerin, was nicht zu übersehen ist. Die Frau hat Bühnenpräsenz! Und kommt dabei immer supersympathisch rüber. Aber sie weiß sich auch zurückzunehmen. Billie Holidays "Good Morning Heartache" singt sie verhalten und mit bluesiger Note. Dem Klassiker "Besame Mucho" verleiht sie einen süßlichen Schmerz. Aber dann: Gershwins "A Foggy Day" verwandelt das vorzügliche Quartett um ihren Langzeit-Pianisten Edsel Gomez in eine furios swingende Nummer, der Dee Dee Bridgewater mit ihren dynamischen Klangmalereien noch mehr Fahrt verleiht. Und Stücken der großen Abbey Lincoln treibt sie zwar das Lakonische aus, mit der ihre verstorbene Kollegin diese Songs immer sang, aber nicht die Magie. Dass diese Grande Dame des Jazzgesangs 63 Jahre alt ist – geschenkt. In der Form schubst so schnell keine der vielen talentierten jungen Stimmen Dee Dee Bridgewater vom Thron der heißesten Jazzröhre. (Christoph Giese, Jazzthetik)

Eintritt: 45.- € Sitzplatz, 35.- € Stehplatz