abgesagt !
Dino Saluzzi: bandoneon
Anja Lechner: cello
Felix Saluzzi: tenor saxophone, clarinet
Die Musik ist ein enorm einnehmender Hybrid aus Tango-Melancholie, südamerikanischem Flair und spröder Folkloristik – weder Jazz noch Klassik, noch Tango, wie es im Waschzettel ganz richtig heißt. (Jazzthing)
Dino Saluzzi begründete mit dem Bandoneon eine neue musikalische Identität in seinem Heimatland Argentinien. 1935 in der von den Anden umschlossenen Provinz Salta geboren, wuchs Saluzzi mit einem großen Reichtum an meist mündlich weitergegebenen Melodien auf. Vom Vater in der Kunst des Bandoneonspiels unterwiesen, etablierte er sich als junger Mann in der Tangoszene von Buenos Aires. Als musikalischer Geschichtenerzähler führte er das heimatliche Erbe weiter, indem er sein Instrument aus den Tangoklischees befreite, ohne die Tradition zu vernachlässigen.
Aus der Begegnung mit der Münchner Cellistin Anja Lechner ergab sich zwischen den zwei Musikern mit ihren ausgeprägten kulturellen Identitäten eine ganz neue kulturübergreifende Ausdrucksweise. Über Jahre entwickelten sie in vielbeachteten Konzerten und preisgekrönten Aufnahmen (u. a. Ojos Negros, 2007) ihre ganz eigene musikalische Sprache aus der Verbindung von südamerikanischem Erbe und europäischer klassischer Musiktradition, eine „subtile Kunst des Rubato-Spiels, eine Musik der unvoreiligen Übereinkunft und Intuition“ (Peter Rüedi). Anja ist ein Teil der Musik geworden, sagt Dino Saluzzi über die Cellistin, die auch Mitbegründerin des Rosamunde Quartetts war. Sie hat ihre eigene Stimme und ihre eigenen musikalischen Vorstellungen – und das macht unser Projekt reich.
Im Trio mit Felix Saluzzi, dem Bruder, präsentieren sie unter dem Titel Navidad de los Andes einen von eher leisen Tönen bestimmten Klang, der die rhythmische Vielfalt auch des Tango Nuevo immer wieder aufscheinen lässt. Gedanken werden weitergetragen, von einem Instrument zum anderen. So entsteht mit Bandoneon, Cello, Saxophon und Klarinette, und aus dem Aufeinandertreffen von melancholischen Akkorden, delikat schwingenden Unisono- Passagen, fein dosierten Dissonanzen und weiten Melodiebögen eine Klangwelt, die weder Kategorien noch Definitionen braucht. Tangoimprovisationen, die alle Grenzen sprengen. Geographisch, ethnologisch, künstlerisch. (Pressetext)
Eintritt: 28.- € Sitzplatz, 20.- € Stehplatz