Konstantin Wladigeroff: piano, fender rhodes, composer
Alexander Wladigeroff: trumpet, fluegelhorn
Janice Mamukwa, Kiril Valeri, Marta Pulido: vocals
Flip Philipp: vibraphone
Lorenzo Ferrero: tenor saxophone
Mario Vavti: trombone
Daniel Mesquita: guitar
Juan Garcia Herreros: bass
Maria Petrova: drums, percussion
Der Stammbaum der Wladigeroff Familie ist so weit verzweigt und vielschichtig, dass man die Orientierung verlieren könnte, wenn man sich mit ihm beschäftigt! Mutter Welichka Schauspielerin, Schwester Ekaterina Musikerin, Vater Alexander Dirigent, sogar das Blut des Schöpfers von Doktor Schiwago, Boris Pasternak, fließt in ihren Adern. Talentiert und facettenreich: der Name Wladigeroff ist gleichbedeutend mit künstlerischem Genuss in höchster Qualität. Die dritte Generation Musiker mit ganzem Einsatz und Herz, die Wladigeroff Brothers (Alexander und Konstantin) kamen 1978 in Sofia zur Welt und zeigten schon in jungen Jahren ausgesprochen musikalisches Talent. Diese eineiigen Zwillinge sind, genauso wie ihr Großvater Pancho Wladigeroff und sein Zwillingsbruder Lyuben, renommierte bulgarische Komponisten und Musiker – Pancho gilt unter allen Umständen als Bulgariens bekanntester Komponist schlechthin. Er war einer der Ersten, der Idiome der bulgarischen Volksmusik mit der westlichen Tradition der europäischen Kunstmusik vereinte.
Ein so gewaltiges geistiges Erbe kann eine schwere Bürde sein. Doch die Wladigeroff Brothers schultern es mit Leichtigkeit. Alexander (Trompete, Flügelhorn, Klavier, Vocals) und Konstantin (Komposition, Klavier, Klarinette, Fender Rhodes, Vocals) studierten kurz an der Musikakademie Pancho Wladigeroff in Sofia, bevor sie ihre Segel Richtung Wien setzten, um ihre Musikkunst durch weitere Studien und Praxis zu perfektionieren. Schnell wurden die Brüder gesuchte Session- und Theatermusiker mit einem exzellenten Ruf in Österreich und im Ausland. Bereits auf ihrem Debütalbum „Wanderer in Love“ 2007 schafften sie eine gewisse musikalische Distanz zu ihrem Familienclan, um auch danach ihr eigenes Profil zu bewahren. Mit „For the Greatest Little Things“ 2011 erreichte ihr Streben nach der idealen Fusion traditioneller Balkanmelodien mit sanften Jazzklängen neue Höhen. Die 12 Eigenkompositionen des neuesten, dritten Albums der Wladigeroff Brothers „Dreaming of Dreams“ 2014 zeigt ihren unverwechselbaren eigenen Touch. Sie nennen es „einen Soundtrack für des Zuhörers Fantasie“. Ganz bewusst flirten sie auf diesem Album mit Art Pop Klängen und modernen, vom Latin und Funk abgeleiteten Grooves. Besonders gelungene Highlights sind dabei der namensgebende Song „Dreaming of Dreams“, der ihrer Schwester gewidmet ist, sind sowie auch „Los Gallos de La Habana“, ein von einer Kuba-Reise inspiriertes Lied. Musiker von Kolumbien bis Südafrika wie Juan Garcia Hererros, Flip Philipp, Roberto Quintero, Marta Pulido, Peter Herbert, Stoyan Yankoulov, Kiril Valeri, Janice Mamukwa, Daniel Mesquita, Vassil Petrov u.v.a. wirken mit und erfüllen dieses Album mit einem Regenbogenspektrum frischer und überraschender Klangkombinationen. Eine wahre Flut angenehmer akustischer Assoziationen drängt sich während des Zuhörens auf: Sting bei den lyrischen Songs mit Texten in Englisch, Portugiesisch und Französisch neben dem Bulgarischen, Stevie Wonder und Take 6 bei den balladesken Einspielungen sowie die Altmeister George Duke und Jeff Lorber bei den Instrumentalnummern – zwei Tracks sind sogar Jeff Lorber gewidmet. Die Wladigeroff Brothers sind musikalisch Zeitgenossen von Lizz Wright und Sachal Vasandani und wie sie liefern die beiden einen wohlklingenden akustisch-elektrischen Jazz-Mix vom Feinsten. Zu guter Letzt dank der kreativen Zauberei ihres Co-Produzenten Georg „Georgi“ Luksch ist „Dreaming of Dreams“ genau das erwünschte Ergebnis ihrer musikalischen Liebe und ihres profunden Könnens. Boris Pasternak sagte, dass „Begabung im höchsten, weitesten Sinne des Wortes eine Gabe des Lebens“ sei. Mit dem feel-good Album „Dreaming of Dreams“ teilen die Wladigeroff Brothers wieder einmal ihre einzigartige musikalische Begabung mit uns, ihre Lebensfreude und Energie, und wir nehmen ihre großzügige Gabe gerne an. (Renée Gadsden)