Fr 26. Dezember 2014
20:30

Erika Stucky 'Wally & Die Sieben Geier' (CH/A)

Erika Stucky: vocals, accordeon, film
Da Blechhauf'n
Alexander Krenn: trumpet, flugelhorn
Christoph Geza Haider Kroiss: trumpet, flugelhorn
Christian Wieder: trumpet, flugelhorn
Bernhard Holl: trombone, bass trumpet
Reinhold Bieber: trombone, bass trumpet
Georg Steiner: bass trombone
Albert Wieder: helikon

Wally kommt! Mit ihren sieben Geiern. Wally, das ist die schweizerisch-amerikanische Sängerin und Performerin Erika Stucky. Und ihre sieben Geier sind die Mitglieder der österreichischen Brassband da Blechhauf'n.

Erika Stuckys Affinität für alpenländische Musik und Geschichten drückt sich auch in ihrem neuen Projekt aus. Lief ihr erstes Alpen-Programm noch unter "selbstmörderische Yodels", so greift sie mit WALLY nach Umwegen rund um die ganze Welt wieder in den Fundus alpenländischer Geschichten. Wie es wird? Düsterlich am Anfang, und dann immer psychedelischer. Was kann man erwarten von jemandem mit solch einer Biografie: Kindheit im Flowerpower von San Francisco. Jugend auf der Alp im Wallis.

Auf ihren ersten Photos präsentiert sich La Stucky als Schneewittchen unter den sieben räuberischen Geiern. Aber noch weiss niemand so genau, ob sich hinter dem engelhaften Weiss nicht doch Racheengel verbirgt. Denn die Proben beginnen im Juli und August. Doch wer Erika Stucky kennt, weiss, dass es ein weiterer spezieller Abend mit der Ausnahmekünstlerin wird. Wie immer gilt für das Publikum sowieso: zurücklehnen und zuhören und zuschauen und sich überraschen lassen. (Pressetext)

Die Schweizer Sängerin gastiert am Samstag im Porgy & Bess mit ihrem neuen Programm "Black Widow ", das auch Mafialieder thematisiert
Wien - Aufgewachsen ist sie in der Hippie-Kolonie von San Francisco als Tochter schweizerischer Blumenkinder, mit denen sie Anfang der 1970er-Jahre nach Oberwallis remigrierte, dergestalt die kalifornische Kommune mit der Kulisse von Trachtenmenschen und Gebirgsgipfeln tauschend. Wer so sozialisiert wird, muss Dampf ablassen. Erika Stucky fand ihr Ventil in einer immer wieder ins Theatralisch-Anarchische ausfransenden, vokalen Performancekunst, in der sie nicht nur amerikanisches Englisch und Walliserdeutsch vermengt, sondern auch stilistisch keinerlei Skrupel kennt:

Freie Improvisation, Pop und Jodler sind selbstverständliche Fixsterne auf Stuckys musikalischem Firmament. Lovebites nannte sich etwa die anregende Sammlung gefährlicher Liebesbekundungen (2003), auf Princess (2005) stellte Stucky trendgemäß Prince, Kurt Cobain und Michael Jackson in einen Blasmusik, Jazz und Elektronik fusionierenden Band-Kontext.

Auch ein Titel wie Suicidal Yodels spricht für sich, erforschte Stucky im gleichnamigen Programm doch nicht nur globale Jodel-Traditionen abseits alpiner Klischees, sondern auch deren dunkle, also depressive Derivate.

Black Widow nennt sich das neue Projekt, in dessen Rahmen Stucky Mafialieder, düstere Popsongs und "längst totgeglaubte Standards" erweckt. Der Geist von Tom Waits weht durch das Programm, für das sie sich mit David Coulter, Terry Edwards und Schlagzeuger Michael Nair umgibt. Nicht unbedingt etwas für Menschen mit schwachen Nerven! (Andreas Felber, DER STANDARD, 4./5./6.1.2014)

Eintritt: 28.- € Sitzplatz, 20.- € Stehplatz