So 19. Oktober 2014
20:00

Christian Dierstein & Martin Brandlmayr (A)

Christian Dierstein: percussion
Martin Brandlmayr: drums, vibraphone, computer

Programm:
Martin Bandlmayr: Solo
Dieter Schnebel: Poem für 1 Springer (aus: Zeichen-Sprache, 1986/89)
Francois Sarhan: Home Work (für body percussion) 2010
Christian Dierstein: Ruckung for one chair, 1989
Georges Aperghis: Le corps à corps (1978), für Schlagzeug
Pierluigi Billone: Mani.De Leonardis (2004), für 4 Autofedern und Glas
Martin Bandlmayr + Christian Dierstein: Duoimprovisation

„On Percussion“ führt zwei Musiker zusammen, die auf den ersten Blick aus unterschiedlichen Kontexten zu stammen scheinen: Christian Dierstein, langjähriger Schlagzeuger des renommierten ensemble recherche mit Professur in Basel, ist einer der führenden Interpreten neuer Musik – Martin Brandlmayr hat sich in Formationen wie Polwechsel oder Radian ein eindringliches Profil entwickelt. In ihrer musikalischen Welt- und Weitsicht hingegen (Dierstein beschäftigt sich intensiv mit freier Improvisation und außereuropäischer Musik – Martin Brandlmayr ist klassisch sozialisiert und trainiert) offenbaren sich umso größere Überschneidungszonen. Brandlmayr: „In meiner Soloarbeit beschäftige ich mich mit den Möglichkeiten der Improvisation innerhalb einer exakten Form. Dabei nimmt eine präzise Choreographie einen wichtigen Platz ein. Bewe­gungsabläufe am Instrument, die aus der Improvisation entstehen, werden nach Trans­kription fixiert, manchmal jedoch während der Performance in spontanen Improvisationen modifiziert oder durch neues Material ersetzt.“ Und so gestalten sich seine Solos als „Unbezeichenbares“ zwischen Improvisation und Transkription – eine Methode, die der Genese so mancher Werke von Pierluigi Billone nicht ganz unverwandt ist (Billone erkundet oftmals zuerst selbst die klanglichen Möglichkeiten unterschiedlicher, mehr oder weniger konventioneller Instrumente, um diese sodann in eine strenge Kompositionsform zu gießen). Autofedern und Glas dienen da also als Instrumentarium für sein Stück Mani.De Leonardis, der eigene Körper, ein Sessel und so manch anderer Klangerzeuger mit Objektcharakter stehen Christian Dierstein bei anderen Werken des Abends zur Verfügung, bevor die Definition von Perkussion in einem improvisatorischen Zwiegespräch der beiden auch selbst komponierenden Performer auf ein neues ausgelotet wird. Ein durch und durch spannender Abend, der sich überkommenen Erwartungen widersetzt. (Ute Pinter)

Eintritt: 18.- €, 10.- € für Jugendliche und MemberCard-Besitzer
Eine Veranstaltung der Jeunesse im Rahmen von „Fast Forward“