Danilo Rea: piano
Flavio Boltro: trumpet
Die Oper ist den Italienern eine Herzensangelegenheit. So auch für den römischen Pianisten Danilo Rea und dem aus dem norditalienischen Genua stammenden Flavio Boltro, der als einer der besten europäischen Trompeter gilt. In diesem Projekt lassen die beiden Jazz und Klassik spannend ineinanderfließen. Vom ersten Ton an präsentieren sich Rea und Boltro in »Opera« als überragende Lyriker, ohne Scheu vor Pathos und dem ganz großen Gefühl. Im Fokus steht dabei der melodische Gehalt der Vorlagen. Der stets hörbare Respekt vor den Opernklassikern schließt Innovation aber freilich nie aus. Als zwei der kreativsten Improvisatoren der Szene finden sie bei ihren Neuinterpretationen klassischer Opernhits von Bellini, Rossini, Verdi und anderen stets spannende rhythmische Variationen, belebende Phrasen oder ungewöhnliche harmonische Erweiterungen.
Die Musiker
Flavio Boltro
Eigentlich hätte Flavio Boltro Chirurg werden können, doch dann entschied er sich in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und wie dieser Musiker zu werden. Geboren 1961 in Turin, begann er mit neun Jahren Trompete zu lernen und am Klassischen Musikkonservatorium Giuseppe Verdi in Turin Trompete zu studieren. Mit dem Orchester des Konservatoriums und dem Symphonieorchester des RAI spielte er zwischen 1982 und 1985 regelmäßig, bevor er sich ganz dem Jazz zuwandte. Die nachfolgende Karriere, die Boltro unter anderem mit Joe Lovano, Freddie Hubbard, Michel Petrucciani, Aldo Romano, Michel Portal, Don Cherry und Billy Higgins zusammenbrachte, formte ihn zu einem der virtuosesten und wandlungsfähigsten Vertreter seiner Zunft diesseits und jenseits des Atlantik. 2004 erhielt er für das Album „Mogador“ einen Django D’Or.
Danilo Rea
Rea, geboren 1957 im italienischen Vicenca, lebt seit seiner Kindheit in Rom, wo er auch am Konservatorium Santa Cecilia Klavier studierte. Sein Debüt als Jazzpianist hatte er 1975 im „Trio di Roma“ von Roberto Gatto. Er spielte auch in weiteren Gruppen von Gatto, so in den 1980er Jahren in der erfolgreichen Band „Lingomania“ und auf dessen Alben „Notes“ von 1986 und (im Duo) „Improvvisi“ von 1989. Auch 1989 beteiligte er sich an der Aufführung des „Requiem per Pier Paolo Pasolini“ von Roberto De Simone im Theater von San Carlo in Neapel. Daneben spielte er mit Musikern wie Chet Baker, Lee Konitz, Phil Woods, Kenny Wheeler, John Scofield und Joe Lovano. In den 1990ern spielte er in der Gruppe „Doctor 3“, deren Album „The Tales of Doctor 3“ 1998 als bestes italienisches Jazzalbum ausgezeichnet wurde, und auch das Folgealbum der Band „The songs remain the same“ wurde 1999 ausgezeichnet. 2004 erhielt er den Django d’Or (Italien) als „Etablierter Musiker“.
Doch Danilo Rea spielt nicht nur Jazz, sondern ist auch in der Popmusik aktiv. Er begleitete Sänger wie Mina, Claudio Baglioni und Pino Daniele. 2007 beteiligte er sich an der Aufführung von „Uomini in frac“ der Pop-Jazz Gruppe „Avion Travel“ (u.a. mit Furio Di Castri und Gianluca Petrella). In seiner Solo CD „Lirico“ (Egea Records 2007) interpretiert er Opernmelodien etwa von Giacomo Puccini. 2011 entstand im Duo mit Flavio Boltro das Album OPERA (ACT-Music).