Mi 26. November 2014
20:30

Rain Sultanov 'Seven Sounds from Azerbaijan' (AZ)

Rain Sultanov: tenor-, soprano saxophone
Elchin Shirinov: piano
Aleksey Miltikh: cello
Yasuhito Mori: bass
Peter Nilsson: drums

Rain Sultanov hat als führender Jazzsaxophonist und Komponist einen großen Beitrag zur Entwicklung der Jazzkultur in Aserbaidschan geleistet. Kaum einer ist einem so turbulenten und interessanten kreativen Pfad gefolgt – so reich an musikalischen Ereignissen – wie Rain Sultanov. Sein Werk ist für die Musikexperten der Welt immer interessant. Rains Musik ist bedeutungsvoll und führt zu anspruchsvollen Gedanken. Seine Idole sind Musiker, die ihr Leben der Jazzmusik widmen. Im November 2013 nahm Rain Sultanov sein Soloprojekt „Seven Sounds of Aserbaidschan“ – inspiriert von der Natur – im norwegischen Rainbow-Studio auf. Es beinhaltet echte Naturgeräusche; hier berührt der Musiker das Thema der menschlichen Beziehung mit seiner Umwelt. Laut Rain ist die Natur Aserbaidschans wunderschön und vielfältig und sein Ziel war es, dies in facettenreicher Musik darzustellen. Zwei Wochen lang bereiste Rain Sultanov, begleitet von verschiedenen Musikern, das Hochland des Kaukasus: Sümpfe, Steppen, tiefe Wälder, Küstengegenden, Halbwüsten und eine Bergwüste – insgesamt Reisen von 2.000 Kilometern. Die Musiker lauschten den Geräuschen der sieben Landschaften in der Hoffnung, ihre spezielle Anmut zu entdecken. Sie sprachen mit den Einwohnern und improvisierten auf ihren Instrumenten. Wegen ihrer ungezwungener Suche nach der musikalischen Repräsentation der spezifischen Aura einer jeden Destination wurde das Album „Inspired by Nature – Seven Sounds of Aserbaidschan“ genannt.
Die Natur war nicht immer freundlich zu ihren Besuchern. Im Hochland war es so kalt, dass Rain Sultanovs Finger ihm beim Saxophonspiel kaum gehorchten. In den Sümpfen spielten die Musiker in einem Boot, das ursprünglich an Land gewesen war. Mitgerissen von der Freiheit des musikalischen Ausdrucks bemerkten die Musiker nicht, als das Wasser langsam ins Boot drang – bis sie beim Aussteigen bemerkten, dass ihre Füße nass waren. Im Wald wurde der Auftritt von Hundebellen und Kettensägen unterbrochen. Und in der Bergwüste erlebten die Musiker starke Winde, die Sand in Gesichter und Instrumente blies. Trotz alldem widersetzten sie sich dem Wind mit einer Musik von noch stärkerer Kraft. In der unendlichen Steppe versuchte man, einen Konzertflügel aufzustellen. Zwei Autos mit Musikern und einem Laster mit dem Flügel starteten aus dem sonnigen Baku. Als jedoch nach einer Reise von 100 Kilometern das Ziel im Shirvan National Park erreicht worden war, begann es zu regnen. Der Flügel blieb im Laster und die Suche nach musikalischen Spuren musste für ein paar Tage verschoben werden.
Am letzten Aufnahmetag im Rainbow Studio fasste Rain Sultanov die Arbeit zusammen: „Hätten wir die wunderschönen Landschaften Aserbaidschans nicht beobachtet, würden diese sieben Kompositionen anders klingen. Hier im Studio reicht es die Augen zu schließen, um sich wieder so zu fühlen, als wäre man zurück in der Natur.“
Szenen der Aserbaidschanischen Landschaften während der Musikaufführung und der Aufnahme im Rainbow Studio in Oslo wurden von der deutschen Dokumentarfilmemacherin Antje Dombrowski verfilmt.
Das Album Seven Sounds of Aserbaidschan erscheint bei ECM Records. Rain Sultanov ist einer der herausragendsten Jazzmusiker Aserbaidschans. Er besitzt seinen eigenen außergewöhnlichen Performancestil und eine unendliche Reihe neuer Ideen und Projekte. (Pressetext)
Mit freundlicher Unterstützung des aserbaidschanischem Kulturzentrum Wien