Mo 29. Dezember 2014
19:00

renald deppe: weihnachten_verändert…: das alte jahr vergangen ist...

Anna Hauf: Gesang
Franziska Fleichanderl: Hackbrett
Michael Bruckner: Gitarre
Matija Schellander: Kontrabass
Renald Deppe: Saxophon, Klarinette, Rezitation, Konzeption, Stör- & Nebengräuschkalligraphie

• Joachim Ringelnatz (ein ausgewiesener Kenner abendländischer Seelenbefindlichkeiten unter und über den Weihnachts- & Alltagsbäumen) beschrieb jenen erhaben Anlass wie folgt:

Ich kochte zur heiligen Stunde
mir Erbsensuppe mit Speck
und gab meinem fröhlichen Hunde
Gulasch und litt seinen Dreck.

Und sang aus burgundernder Kehle
das Pfannenflickerlied.
Und pries mit bewundernder Seele
alles das, was ich mied.

Weder gute Vorsätze für Zukünftiges noch Lamentationen zum Gewesenen werden heute Abend geoffenbart. Nein: Heute erfahren sie, was mit dem fröhlichen Hundetier geschah, nachdem dieses sein Gulasch folgenreich verschlang.
Sie lernen spielerisch den fürwahr nicht jugendfreien aber deutungsschwangeren Inhalt des Pfannenflickerliedes kennen, hören allerlei wundersame Lobpreisungen zur Ein- & Vielfalt und erfahren u.a. absolut Wissenswertes über die vielen stets zu meidenden Kunst-, Kultur-, Bezirks-, Landes- & BundeshauptmännerInnen im Land der Dome am Strome.
Ganz im Sinne jener erhellenden Neujahrsbotschaft einer an dieser Stelle nicht näher genannt wollenden multiklerikalen Frohnatur:

»Der Mensch wurde von Gott gedacht als besonnene Bestie. Dass er die Fähigkeit zur Besonnenheit besitzt, ist sein höchstes Privileg; aber dass er ein animalisches Wesen, eine Bestie mit Lebenskräften und Lebenswillen ist, das ist seine innerste Natur. Und bloß verständig sein, weil man einfach keine Möglichkeiten hat zur Tierheit, zur lebensvollen Bestialität, weil man sie nicht versteht, also verständig aus Unverständigkeit - das ist noch gar kein Verdienst. Und wenn man mich fragen würde, für wen ich denn eigentlich bin: Für den achtbaren Geschworenen oder die angeklagte Bestie, so müsste ich antworten: Ich bin gleichmäßig gegen beide.«

(re_de)

Eintritt: Pay as you wish an der Abendkassa bzw. 7,50.- € im VVK inkl. Sitzplatzreservierung