Mo 19. Januar 2015
19:00

Fabian Rucker: alto saxophone
Clemens Salesny: alto saxophone
Andreas Waelti: bass
Herbert Pirker: drums

• Im Pressetext ist zu folgendes zu lesen:
»Das ist der Jazz, vor dem uns unsere Eltern immer gewarnt haben.«
Eltern sind wie alle Menschen Mängelwesen. Und wie alle Mängelwesen brauchen sie wie wir (liebevolle) Ergänzungen, Nachsicht, Hinweise, Ein-, Wider- und Zuspruch, Diskurs, Korrekturen, Hilfestellungen und ähnlich Erfreuliches.
Ist dies nicht möglich und werden Menschen (also auch Eltern) zu Halbgöttern: Dann wird es Ernst: Dann beginnt notgedrungen ein (oftmals gewaltsam) revoltierendes Aufbegehren.
Die entscheidende Frage: Wie gibt ein Mängelwesen einem anderen Mängelwesen einen wohlmeinenden Rat: Ohne diesen mit strikten Ge- & Verboten, mit Ängste erzeugenden Warnungen und Konformitätsgewalten zu koppeln?
Vielleicht ist diesbezüglich folgender Zustandsbericht des Eidgenossen-Literaten Paul Nizon (nicht nur für Eltern) von Interesse:

»Ich glaube nach wie vor nicht besonders an Erziehung.
Ich hoffe immer, wenn ich an das Familienleben zurückdenke, daß es wenigstens lebendig und in diesem Sinne reichhaltig zugegangen sein möge, wenn auch die damals allzu jungen Eltern nicht eben pädagogische Begabungen und in keiner Weise genügend gerüstet waren.
Aber ein Totenhaus war es nicht.
Es war, bilde ich mir ein, allerlei Anregung vorhanden, viel Kontakt, Kontroverse, später Gespräch und Diskussion.
Und es gingen interessante Menschen bei uns ein und aus.«

Höchst interessante Menschen & Musiker sind heute in der Kammer zu Gast. Vollmenschen, welche garantieren, dass jene so dringend notwendigen Kontroversen & Diskurse, dass so erfrischend wie erfreuliche An-, Ab-, Er-& Aufregungen stattfinden: Willkommen im Paradies der (nicht nur jazzmusikalischen) lebensbejahenden Irritationen…!

(re_de)

Eintritt: Pay as you wish an der Abendkassa bzw. 7,50.- € im VVK inkl. Sitzplatzreservierung