Béla Fleck, Abigail Washburn: banjo, vocals
Was kann ich über meine Frau Abby sagen, außer dass ich voll aufs Gaspedal getreten bin, als ich das erste Mal eine CD von ihr hörte, was die Männer in Blau dazu veranlasste, mich wegen Schnellfahrens anzuhalten und auf einer Linie gehen zu lassen! Abby ist eine wunderbare Singer-Songwriterin, die ihr Material um ihren charakteristischen Clawhammer-Stil herumbaut, sodass ihre Musik sehr erdig und warm klingt, aber auch authentisch und von allererster Güte ist.
Unsere musikalische Zusammenarbeit hat in einem Streichquartett begonnen, das mit Violine, Cello und zwei Banjos unkonventionell besetzt war und The Sparrow Quartet hieß. Unsere Spielpartner waren Ben Sollee und Casey Driessen. Einmal sind wir fast ein ganzes Jahr unterwegs gewesen und wir waren auch eine der ersten US-amerikanischen Gruppen, die in Tibet auftrat, was in jenen Tagen noch von der chinesischen und US-Regierungen gemeinsam gesponsert wurde. Das war eine Reise!
Abby und ich spielen im Duo, seit wir uns kennen, von spontan improvisierten Duetten auf Picking-Parties, ein paar Liedern bei Benefizveranstaltungen bis zu gelegentlichen Auftritten im Radio, wir sind aber nie als Duo auf Tour gegangen – bis jetzt jedenfalls. Nach der Geburt unseres Sohnes Juno ist uns nämlich schnell klar geworden, dass wir umso mehr Zeit miteinander verbringen können, je mehr wir gemeinsam spielen. Wir werden also miteinander auf Tour sein, wann immer es möglich ist, und unser Duo als richtigen Touring Act entwickeln. Eine Platte ist ebenfalls geplant, aber jetzt soll erst einmal das Duo seine Identität finden, während wir auf Achse sind. Juno will vorläufig noch Backstage bleiben! (Béla Fleck)
Béla Fleck ist bestimmt der beste Banjospieler, den es zurzeit gibt und der noch dazu virtuos zwischen Bluegrass, Klassik, Jazz und afrikanischen Stilen wechseln kann. Seine Frau Abigail Washburn, eine nicht minder beeindruckende Banjospielerin, ist hingegen von China wie auch der Appalachen-Region beeinflusst. Sie haben früher im experimentierfreudigen Sparrow Quartet zusammengearbeitet und präsentieren nun ihr erstes Album als Duo. Zu Hause im Keller aufgenommen, kommt das Ganze recht entspannt daher, dennoch liegt das besondere Augenmerk auf der Subtilität und Bandbreite ihres bevorzugten Instruments wie auch auf Washburns feinem, niemals forcierten Gesang. Die Instrumentalstücke umfassen neben einer Neubearbeitung von Flecks unbeschwertem „New South Africa“, das er vor zwei Jahrzehnten komponiert hatte, um die schwarze Mehrheitsregierung zu feiern, auch Kompositionen von Bartók, während die Vokalstücke einen Bogen von Washburns temperamentvollem „Shotgun Blues“ bis zum melancholischen traditionellen Schmachtfetzen „What Are They Doing in Heaven Today?“ spannen. Auch all jenen wärmstens empfohlen, die glauben, dass sie Banjos hassen. (The Guardian)
https://www.youtube.com/watch?v=1o9YLZN0h6U&list=PLWGNEizx38bi8NePgyALALSaAFoLixyj0