Railroad Project feat. Daniel Zamir (BG/CH/A/ISR)
Paul Dangl: violin
Christian Bakanic: accordion
Roman Britschgi: bass
Jörg Mikula: percussion
Daniel Zamir: soprano saxophone, vocals
2014 formierten sich fünf Viel- und Gutspieler, von jeher scheuklappenlos zwischen Folk, Jazz, Freier und Welt-Musik unterwegs, um als „Railroad Project“ noch ein paar zusätzliche Genre- und Grenzüberschreitungen auf ihren künstlerischen Fahrplan zu schreiben. Heraus kam eine wahre Zaubermusik, wovon sich die Besucher_innen des heurigen Akkordeonfestivals überzeugen konnten. Nun treffen die vier Instrumentalisten des Railroad Projects auf den israelischen Ausnahme-Saxophonisten Daniel Zamir, der seinerseits 4 Alben auf John Zorns Label Tzadik veröffentlicht hat und eine definitive Größe des israelischen Jazz darstellt. Railroad frei!
Four highly acclaimed and prolific Austrian musicians make up Railroad Project, started to develop and explore even more artistic possibilities. As the Railroad Project joins forces with Daniel Zamir from Israel, who released four albums on John Zorns label Tzadik an exciting and revealing musical trip lays ahead. (Pressetext)
Railroad Project – Die Schienen werden unterwegs verlegt
Kommt ein neues Projekt, in dem eine glückliche Portion Welt-Erfahrung steckt, nicht gerade zur richtigen Zeit? Als sich im Jahr 2014 fünf Musiker trafen, um im gemeinsamen Spiel musikalische Grenzen abzufahren, um auszuloten, wohin eine gemeinsame Reise auf den Railroads der Musik gehen könnte, ahnte noch niemand, dass diese Zugfahrt länger als Fahrt um den nächsten Glockenturm dauern würde. Aber sie dauert an, weil es den fünf Mitgliedern Spaß macht, österreichische Walzer mit Musik zu Tänzen des Balkans zu kombinieren und mit exotisch klingenden Mischungen von Jazz und Tango mit Pop, Klezmer und keltischem Liedgut zu experimentieren.
Zu den Mitreisenden im österreichischen Abteil zählen der Geiger Paul Dangl, der mit der Band Black Market Tune den Brückenschlag zwischen Jazz und irisch-keltischer Musik probt. Der klassisch ausgebildete Akkordeonist Christian Bakanic nimmt in der Jazz-Szene Österreichs eine Sonderstellung ein, spielt aber auch in Formationen wie Folksmilch mit hohem Folk-Anteil. Und Schlagzeuger Jörg Mikula trieb mit seinen ungewöhnlichen Drum-Sounds sowohl balkaneske Orkestras wie das von Sandy Lopicic voran, ist aber auch im experimentellen Folkumfeld bei den Donauwellenreitern und sogar bei Wienerlied-Rock-Projekten wie der Sterzinger Experience zu hören. Aus dem Schweizer Abteil gesellt sich Roman Britschgi hinzu, ein Künstler und Bassist, der als Mitglied des multinational besetzten Trio Klok Musiken Österreichs, des Balkans und des mediterranen Raumes in sich aufgesogen hat.
Vier erfolgreiche Musiker, und wer weiß, ob sie die große Schienenfahrt angetreten hätten, wenn ihnen nicht der Meistersaxofonist Daniel Zamir Dampf gemacht hätte? Der israelische Musiker hat in seiner Heimat mit den dortigen Rock- und Popgrößen zusammen gespielt, daneben finden sich jüdische Folklore und Weltmusik-Elemente in seinem beseelten Spiel. Im israelischen Jazz ist er ein Meister, sein Album Amen war 2006 das meistverkaufte Jazz-Album Israels. Dort wird er mit Preisen ausgezeichnet, in Amerika feiern ihn Avantgarde-Jazzer wie John Zorn als einer der interessantesten Saxophon-Bläser der jungen Generation und lässt ihn gleich vier Alben für das eigene Label „Tzadik“ aufnehmen. Ein junger Meister also, und wie alle Mitreisenden des Railroad Projects abenteuerlustig genug, um die Schienen der bunten Musikerausfahrt in freier Fahrt unterwegs verlegen zu können. Neue Gleise und fremde Abfahrten ergeben sich im Vorbeifahren und wenn sich neue gleichgesinnte Gäste im Abteil einfinden, umso besser! (Harald Justin)
Eintritt: 20.- € VVK, 23.- € AK, 10.- € Ermäßigung für MemberCard-Inhaber
Eine Veranstaltung im Rahmen von KlezMORE 2015