Jamison Ross: vocals, drums
Chris Pattishall: piano
Barry Stephenson: bass
Rick Lollar: guitar
Das wirklich Aufregende am Jazz ist, dass diese Kunstform stets und ständig neue Entdeckungen und die Möglichkeit zur freien Entfaltung immer neuer Formen bereithält. Als Beispiel dafür kann Jamison Ross dienen, der 2012 als unglaublich junger Schlagzeuger den vom Thelonious Monk Institute ausgerichteten Internationalen Jazzwettbewerb gewann. Auf seinem Debutalbum Jamison weiß er nun nicht nur mit seinen Talenten als taktfester Jazzmusiker zu überzeugen, er präsentiert sich auch als Sänger, der aufhorchen lässt. Und da er nicht nur Preise eingeheimst, sondern auch viel gearbeitet hat, unter anderem mit Dr. John, Jonathan Batiste, Cecile McLorin Salvant, Christian McBride und Carmen Lundy, ist Jamison von einer Lebendigkeit, Expressivität und Emotionalität durchdrungen, die man von einem 27-Jährigen nicht erwarten würde. Auf dem Album finden sich von Jazzbands gern gespielte Instrumentalstücke, darunter Cedar Waltons „Martha’s Prize“ und der Eddie-Harris-Hit „Set Us Free“ (vom Nachfolgealbum zu Swiss Movement mit Les McCann). Beide Stücke werden von Jamison Ross und seinem Sextett, zu dem der Saxofonist Dayve Stewart, der Gitarrist Rick Lollar, der Bassist Corcoran Holt, der Pianist Chris Pattishall, der Organist Cory Irvin und der Trompeter Alphonso Horne III gehören, in angemessener Weise umgesetzt. Und dann gibt es noch diese Stimme, in der sich Jazzgesang mit Blues und authentischem Soul verbindet, ob nun Muddy Waters’ „Deep Down in Florida“ neue Aspekte abgewonnen werden (mit temperamentvoller Klavierbegleitung von Jonathan Batiste) oder Evergreens wie „Sack Full of Dreams“, „My One and Only Love“, „Bye Bye Blues“ und Originalen wie „Emotions“, was im Übrigen auch davon zeugt, dass Ross mit seinen Gefühlen im Einklang ist. Das passiert, wenn man Jazzkenntnisse mit den ekstatischen Wurzeln schwarzer Glaubensgemeinschaften verschmilzt, ist doch auch Ross erstmals in der Kirche mit Musik in Berührung gekommen. (Gary Walker)
Jamison Ross, der vor einiger Zeit an der Seite von Carmen Lundy in unserem „Ausweichquartier“ – der Roten Bar im Volkstheater – zu erleben war, hat ein formidables Sextett zusammengestellt, in dem er sich nicht nur als hervorragender Komponist, Leader und natürlich auch als ausgezeichneter Schlagzeuger präsentiert, sondern auch und vor allem als fantastischer Sänger! Check him out! CH