Lonnie Liston Smith: piano, keyboards
Tabitha Pearson: vocals
Samir Moulay: guitar
Antone Caldwell: bass
Lee Pearson: drums
Zahllose Legenden ranken sich um Lonnie Liston Smith und The Cosmic Echoes. Einmal sollen sie während eines Konzertes unsichtbar geworden sein; Leopoldo Fleming, damals Perkussionist dieser Formation, erzählt gerne, wie bei Konzerten seine Seele den Körper verließ und Richtung Plafond entwich. Mythenbildung einer Generation, die glaubte, mit psychedelischen Drogen auf Gottsuche gehen zu können. Smith, stilbildender Pianist der Aufbruchszeit der späten sechziger und frühen siebziger Jahre, suchte indes nicht nur die Verbindung zwischen Spiritualität und Musik, sondern studierte seriös die Religionen, um deren Essenz in seine verspielte, zwischen Meditation und Groove pendelnde Pianistik einzubringen. (...) Smith, ein in der Tradition John Coltranes stehender, stets an der Arbeit von Saxophonisten orientierter Pianist, kann reduziert spielen wie kein anderer und doch enormen dramatischen Effekt erzielen: ein Klang-Aquarellist, der der nüchternen Realität trotzig seine Visionen einer paradiesischen Welt entgegensetzt. Aber auch ein Meister des subtilen Grooves, dessen natürlich auch an diesem Abend intonierte Klassiker „A Chance for Peace“ und „Expansions“ Mitte der siebziger Jahre zu den ersten Tanznummern mit sozialkritischer Botschaft zählten. (...) Doch einmal in diese moderne Klangästhetik eingehört, schüttelten selbst stadtbekannte Hippies das schütter gewordene Haar zu den unwiderstehlichen Grooves von Klassikern wie „Voodoo Woman“ und „Space Princess“. Höhepunkte waren aber die von Edwards berührend intonierten Lieder „Starlight & You“ und „Never To Late“ - aus der Feder von Marcus Miller, den Smith 1978 auf einem Spielplatz in der Bronx entdeckte und trotz Schelte seiner Plattenfirma ins Studio mitnahm. Die Welt des Jazz weiß ihm auch dies zu danken. (...) (Samir H. Köck, 2002)