Fr 21. Oktober 2016
20:30

Shai Maestro Trio (ISR)

Shai Maestro: piano
Jorge Roeder: bass
Ziv Ravitz: drums

Das britische Publikum kennt den aus Israel stammenden Pianisten Shai Maestro durch seine spannenden Kooperationen mit dem Bassisten und Komponisten Avishai Cohen. Die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt er nun mit seiner eigenen Band – mit Lee Konitz’ früherem Drummer Ziv Ravitz und dem peruanischen Bassisten Jorge Roeder – und einem Programm aus (sieht man vom wehmütig-würdevollen Traditional „Kalimankou Denkou“ ab) Eigenkompositionen. Die abwechselnd plätschernde und donnernde Nummer „Confessions“ lässt sofort an Cohens sich wiegenden, romantisch-intensiven und dramatischen Stil denken, während das flotte „Brave Ones“ zwar wie eine Countryrock-Ballade klingt, sich aber wie bei EST mit einprägsamer Balance aus Freiheit und Sicherheit entwickelt, und das meditative „Painting“ eine Träumerei darstellt, in deren Hintergrund ein gestrichener Bass murmelt und sich verdichtende Cymbals kontinuierlich anschwellen. Maestros klassischer Anschlag behält stets seine ausdrucksvolle Zartheit. Zuweilen gestattet er es sich nur, bruchstückhafte Phrasen in gnadenlose Schlagzeug-Hooks und Roeders opulente Basslines einzustreuen, und „The Flying Shepherd“ ist ein kindlicher Tanz, der sich zu einem den Rhythmus in die Länge ziehenden Spiel entwickelt. Das Avishai Cohen gewidmete „One for AC“ könnte direkt aus dem Repertoire des berühmten Mentors dieses talentierten jungen Pianisten stammen. Maestros Solokarriere wird man im Auge behalten müssen. (The Guardian)