Schon der Bandname verspricht, dass die Mitglieder der deutsch-amerikanisch-schwedischen Formation keinen Streichelzoo betreiben. Das Quartett entwickelt einen ungeheuerlichen Drall, eine ansteckende, unverschämte Energie, eine Wucht, die atemlos macht. Hier wird unkonventionell durchakzentuiert, bis die Taktstriche ins Wanken geraten. Für diesen überdrehten und doch kontrollierten musikalischen Amok-Lauf sorgen Altsaxofonist Wanja Slavin, Bassist Petter Eldh, Schlagzeuger Christian Lillinger und Trompeter Peter Evans.
"This is urgent music ... aggressive yet gentle." (Francis Fuego, Buenos Aires, 2015)
Die Musiker zählen zu einer Generation, die schon per se nicht mehr einem stilistischen Dogma unterworfen ist. Musikalische Unvoreingenommenheit gepaart mit profundem historischen Verständnis wie auch technische Exzellenz sind für sie selbstverständliche (und inzwischen auch unabdingbare) Basis, von der aus sich erst Eigenständigkeit und damit eine tragfähige musikalische Zukunft erarbeiten lässt. Die Mitglieder von Amok Amor teilen alle diese Tugenden und sind dabei auch mit der gehörigen Portion Selbstbewusstsein und Eigensinn ausgestattet. Zu Recht. Denn der erst knapp über 30jährige Christian Lillinger zählt zu „one of the most ascendant and exciting players to emerge in recent years“ (Downbeat) und wird seit geraumer Zeit als „Wunderschlagzeuger“ (Joachim Kühn) und „Drum-Revoluzzer“ (Die Zeit) international vorgeführt. Wanja Slavin wiederum begleitet der Nimbus des bereits in jungen Jahren vielfach bepreisten saxofonistischen Ausnahmetalents (New Generation-Förderpreis des Bayerischen Rundfunks, 2. Preis Gasteig Musikwettbewerb und BMW Jazz Award …) und Petter Eldh wird unter die spannendsten jungen Bassisten nicht nur in Skandinavien gereiht … Darüber hinaus spielen sie weltweit mit Musikern wie Joachim Kühn, Django Bates, Kenny Wheeler, William Parker, Leo Wadada Smith u.a.m. Komplettiert wird das bereits seit 2011 bestehende Trio Slavin-Eldh-Lillinger nunmehr noch durch einen weiteren, in New York lebenden Ausnahmemusiker: Peter Evans, seines Zeichens frappierender Techniker wie auch umfassend reflektierender und höchst eloquenter Musiker, der seit seiner Solo-Debut „More is More“ als „center of the next generation of players“ gehandelt wird.
Und so darf Amok Amor also nichts weniger als das Folgende postulieren: „This is urgent music. Amok Amor surveys the threats and prospects of music in our world today. Amok Amor is essential listening for anyone who is concerned about the primary challenges still facing the human race and is wondering where to find a ray of hope.“ (Ute Pinter)
http://christian-lillinger.com/projects/amok%20amor.html