Zipflo Weinrich Funk Fusion Band (A/F)
Zipflo Weinrich: violin
Hans Zinkl: guitar
William Lecomte: piano
Dominique Di Piazza: bass
Vladimir Kostadinovic: drums
Tba: percussion
Zipflo Weinrich gehört zu den wenigen österreichischen Musikern, die auch in den USA zu den großen Namen zählen. Jetzt – zu seinem 50. Geburtstag – hat die lebende Violin-Legende die CD „Zipflo Weinrich in Los Angeles“ herausgebracht, auf der er mit einigen von Joe Zawinuls Weather Report Musikern gemeinsam arbeitet.
Zipflo Weinrichs eigene Musikkarriere ist so bunt, dass es eigentlich nahezu kein Genre gibt, in dem der Musiker, der seit seinen Teenager-Zeiten musiziert, nicht gespielt hat. Seit meiner Jugend habe ich mit meinem Vater die Musik von Django Reinhardt und Sinti-Swing gespielt“, erzählt er gegenüber Concerto. Darüber hinaus mochte er allerdings – neben dem Fußballspiel – auch andere Musiksparten, konnte sich auch für Country erwärmen, spielte Comedy und mochte auch Jazz und R&B besonders gern. „In vielen Musiksparten kommt die Geige als Instrument ja eher nicht vor. Mit meiner wachsenden Musikalität konnte ich mir aber vorstellen, wie man dieses Instrument auch für andere Stilarten einsetzen kann“, so Weinrich. „Zeit meines Lebens sind Soul, Funk, Jazz und Rhythm&Blues meine ganz große Liebe.“ In den vergangenen zwei Jahren hat Weinrich nach mehreren Aufenthalten in Los Angeles schließlich auch ein neues musikalisches Umfeld gefunden.
Vorauseilend war natürlich der exzellente Ruf des Musikers als einer der besten Geiger Europas. So stieß der Österreicher in Los Angeles schließlich auf zwei Musiker, die in Zawinuls Weather Report gespielt haben: den Drummer Peter Erskine und den Percussionisten Alex Acuña. Dazu kamen noch der legendäre Saxophonist, Klarinettist, Komponist, Arrangeur und Bandleader Bob Mintzer, der Keyboarder Kuno Schmid, der Bassist Kevin Axt und der Motown-Sänger Phillip Ingram. „Die CD war innerhalb weniger Tage fix und fertig aufgenommen“, erzählt Weinrich voller Stolz. Der Sound des neuen Albums ist anders als der der bisherigen CDs. Weinrich setzt seine Geige quasi unter Strom, gibt ihr einen völlig neuen Klang und geht elegant mit den fetzigen Arrangements um: Einer Mischung aus Soul, Funk, R&B, dazu auf einigen Cuts die an George Benson erinnernde Stimme von Ingram. Die Rezeption des Publikums ist durchwegs gut. Eine erste kurze Tournee - darunter auch ein fulminanter Auftritt im Wiener Gasometer in leicht veränderter Besetzung - macht deutlich, dass der Sound bei den Hörern sehr gut ankommt.
Erscheinen wird die neue CD auf Jive Music. „Das ist eine sehr gute Produktion mit guten Leuten, und wir sind sehr zufrieden“, meint Jive-Music-Creative Director Rens Newland. Im November plant Weinrich eine große Tournee durch Österreich, Deutschland und die USA. (Wolfgang Weitlaner, Concerto 2/14)