Als das Label Stunt „Sonic Shapes“ mit dem Carl Winther/Jerry Bergonzi Quartet veröffentlichte, erwartete niemand ein Follow-up. Jedoch handelt es sich dabei nicht um ein weiteres europäisches Trio, das versucht, im Licht zu erstrahlen, das ein amerikanischer Superstar wirft. Seit dem Album-Release 2011 hat sich das Quartett zu einer fixen Band entwickelt und Kritiker wie Publikum in den USA und Europa haben sie ins Herz geschlossen. Das Material für ihr neues Album „Tetragonz“ wurde vergangenen Herbst während ihrer US-Tour aufgenommen. Jerry Bergonzi ist voll des Lobes über diese Zusammenarbeit, bei der gegenseitige Inspiration selbstverständlich erscheint und die Kompositionen zu gleichen Teilen von ihm und Winther stammen.
Jerry Bergonzi ist einer der großen Saxophonisten unserer Zeit. Er hat die Jazz-Szene der letzten 35 Jahre maßgeblich beeinflusst, steht für eine expressionistische Richtung im Jazz, die im Hard Bop verankert ist, und ist ein Künstler, der viel zu sagen hat. Seine Technik und sein Fokus sind einzigartig – er ist ein Musik-Architekt, und er kann ein Solo aufbauen, dass in Stein gemeißelt wirkt. In den 1970ern war sein Appartment in New York Treffpunkt und Proberaum für seine musikalischen Zeitgenossen: Joe Lovano, Bob Berg, Michael Brecker, Victor Lewis, Steve Grossman and John Scofield. In den 1980ern kehrte er in seine Heimatstadt Boston zurück, wo er seither eine Professur am New England Conservatory of Music innehat. Er hat unzählige Musiker unterrichtet, die heute führende Jazzgrößen sind, und ist berühmt für seine Publikationen über das Thema Improvisation.
Bergonzi tourte mit internationalen Künstlern, so etwa Mulgrew Miller, Kenny Barron, Miles Davis, Mike Stern, Adam Nussbaum, Dave Brubeck and Joey Calderazzo. Die Saxophon-Ikone Michael Brecker beschrieb ihn als den „einfach besten Saxophonisten der Welt“. Im Laufe seiner langen und ruhmvollen Karriere hat er viele Alben aufgenommen – darunter einige mit der dänischen Schlagzeug-Legende Alex Riel, so „The Riel Deal“ und „Unriel!“, auf dem auch Michael Brecker zu hören ist. [...] (Peter H. Larsen)