Ein Mensch, der in zwei Welten lebt, wird sich immer dieselbe Frage stellen: Welche ist besser? Ein klassisches Konzert von den Meistern des 18. und 19. Jahrhunderts zu spielen, sich zu bemühen, so exakt wie es geht, dass zu interpretieren, was sie in den Musikalien vorgeschrieben haben, oder selbst zu kreieren, Energien auf der Bühne zu schöpfen und anderen Künstlern erlauben, sich meine Identität „anzuziehen“.
Vielleicht können meine zwei Projekte, die heuer entstanden sind, diese Frage beantworten: Die Aufnahme der „Goldberg-Variationen“ von Johann Sebastian Bach und das Projekt „Identity“.
Die Idee zu „Identity“ ist 2001 entstanden, wo es mir gelungen ist, ein Ensemble zusammenzustellen, das meine Musik auf dem höchsten Niveau interpretieren kann. Am Anfang der Reise, die mich bis zu diesem Projekt geführt hat, war Christian Muthspiel, der mich 1993 in seine Ensembles „Octet Ost“ und „Motley Mothertongue“ eingeladen hat.
Auf der anderen Seite war es die Zusammenarbeit mit dem hervorragenden Violonisten Benjamin Schmid ab dem Jahre 94. Die Kontakte, die binnen dieser Jahre entstanden sind, haben vieles ermöglicht und sie haben mich zu den acht Kompositionen dieses Oktetts inspiriert. (Mikulas Skuta)
Der aus Bratislava stammende Pianist und Komponist Mikulas Skuta trat in einer zweiteiligen „Personale“ Anfang Januar 1993, also ganz zu Beginn des Porgy & Bess, in der Spiegelgasse auf – und ich kann mich noch genau erinnern, dass sich damals nur eine auserlesene Schar von Musikfreunden (sprich: ganz wenige) für diesen musikalischen Grenzgänger interessierte. Aber seit dieser Zeit hat sich einiges bei Skuta (siehe oben) und auch einiges beim P&B getan: Es freut mich ausserordentlich, diesen exquisiten Musiker mit diesem ebensolchen Ensemble auf die Bühne bitten zu dürfen! Welcome back! CH