Mo 21. Oktober 2002
20:00

Steve Coleman and Five Elements

Steve Coleman: saxophone
Jonathan Finlayson: trumpet
Anthony Tidd: bass
Ramon Garcia Perez, Pedro Martinez: percussion
Sean Rickman: drums
Rosangela Silvestre: dance

In der Tat: Bei Steve Colemans Art Musik zu machen, ist jeder Widerstand zwecklos. Wer sich nicht gleich ergibt, verlässt fluchtartig den Raum. Colemans Septett Five Elements steigert die nervöse Unrast des Bebop noch einmal erheblich: Bei der Interpretation von Parkers „Ah-Leu-Cha“ gerät schon die Themenvorstellung zur Geduldsprobe. Überhaupt gehört die zersplitterte und verhackstückte Zeit, die mehr dem hektischen Schnitt von Videoclips als dem menschlichen Herzschlag oder Puls abgeschaut ist, eher in das Hip-Hop-Genre als in eine Jazzband: Der Schlagzeuger drischt so enervierend unmusikalisch auf die Felle, dass Ornette Colemans umstrittener Sohn Denardo sich daneben wie ein Max Roach ausnimmt. Der E-Bassist erinnert an den „harmolodischen“ Gebrauch dieses Instruments in Ornette Colemans „Prime Time“, und so ginge es weiter durch die Besetzungsliste. Doch ich sehe keinen Grund, mich so lange mit derart zweifelhafter Musik aufzuhalten. (Mátyás Kiss)
Ich höre sehr wohl viele Gründe, mich mit der Musik von Steve Coleman zu beschäftigen. Da ist zum Beispiel die Einspielung „ On the Edge of Tomorrow“ aus dem Jahr 1986, und die Ballade „.Little one I’ll miss you“; da ist noch ein Konzert, an das ich mich entsinne, mit Kenny Wheeler und Dave Holland und noch eins, das mir gerade einfällt, nämlich in Saalfelden, Five Elements mit Cassandra Wilson und Geri Allen. (Nebenbei erinnere ich mich an ein Konzert seines Namensvetters Ornette mit „Prime Time“ ein paar Jahre später, das gehörig daneben ging!). Jedenfalls: Steve Colemans’ Five Elements sind immer noch eine wirklich hippe Band!! Oder, um bei Steve Coleman zu bleiben: „I have seen many articles that have announced that M-Base is dead. But these writers do not understand the nature of what there are talking about. M-Base is only a name, and names do die in a way. But what M-Base represents will never die, it will only be called something else in the future, just like it was called by other names in the past.“ CH

Eine Veranstaltung der JEUNESSE im Rahmen des Zyklus Jazz