Fr 6. April 2018
20:30

Shake Stew (A)

Lukas Kranzelbinder bass, gembri
Mario Rom: trumpet
Johnny Schleiermacher: tenor saxophone
Clemens Salesny: alto saxophone, crackle box
Manuel Mayr: bass
Niki Dolp, Mathias Koch: drums, percussion

Knapp ein Jahr nach Ende der fulminanten Stage Band Reihe kehrt Shake Stew zurück ins Porgy & Bess und präsentiert sein zweites Studioalbum „Rise And Rise Again“! Der Staub, den die sieben Ausnahmemusiker seit ihrer Bandpremiere am Jazzfestival Saalfelden 2016 und der darauffolgenden Residency im Club aufgewirbelt haben, hat sich gerade erst wieder ein wenig gesetzt, da legen Shake Stew bereits mit voller Energie nach: 6 hochenergetische Tracks nehmen die ZuhörerInnen mit auf eine hypnotische Reise durch eine breit gefächerte Palette an Sounds und Grooves und untermauern den Kultstatus, den sich die Formation bereits nach kurzer Zeit erspielt hat. In der Besetzung mit drei Bläsern, zwei Bässen und zwei Schlagzeugen fügt sich jede Note scheinbar mühelos in das betörende Klangbild ein und präsentiert dadurch einen noch stärkeren roten Faden als bisher. War „The Golden Fang“ bereits ein erstaunlich vielfältiges und unheimlich explosives Startsignal des Septetts, so hat sich mit „Rise And Rise Again“ nun eine Klarheit und Reife hinzugemischt, die trotz der erst jungen Bandgeschichte ein Ensemble am vorzeitigen Höhepunkt seines Schaffens zeigt. Lukas Kranzelbinder holt zum wiederholten Male das Maximum aus seinen Mitstreitern heraus und wer sich noch an die sechs ausverkauften Stage Band Shows des letzten Jahres erinnert, der weiß bereits, was für ein Abend diesmal bevorsteht:
„Mein lieber Freund ist das eine 'Wahnsinns-Band'. Musikalisch wie physioenergetisch. Jazz kann aktuell schwerlich lebendiger und runderneuerter klingen, denn in dieser Band und um sie herum stimmt derzeit alles. Von Beginn an hat sich ein verblüffender, publikumswirksamer Magnetismus um Shake Stew ausgebreitet, der erfreulicher Weise auch auf die junge Generation in beträchtlichem Maße wirkt.“ fasste es Hannes Schweiger damals zusammen und zog am Ende folgendes Resümee: „Sechs exzeptionelle Abende die in die Club-Annalen eingehen und mit denen Lukas Kranzelbinder und seine Shake Stew Crew, der, wie wir alle wissen, schon seit längerem heftig pulsierenden österreichischen Jazzszene einen, mittlerweile global ausstrahlenden, weiteren wirkmächtigen Kreativschub angedeihen ließ. Shake It All Over.“
Nach Touren in Mexiko, Marokko, Kroatien, Deutschland und Österreich schlägt Shake Stew mit der Veröffentlichung von „Rise And Rise Again“ nun das nächste Kapitel einer beeindruckenden Reise auf und lädt das Publikum dazu ein, diesen Moment hautnah mitzuerleben. Welcome back to the Club! (Pressetext)

Bei ihrem „Endspiel“ im Rahmen der P&B Stageband-Serie, betreffend dieser Mastermind Lukas Kranzelbinder hinsichtlich der gesamten Inszenierung neue Standards setzte, langten Shake Stew nochmals so richtig in die Vollen. Mit Feuereifer brannten sie ein Potpourri aus ihren bisherigen Programmen ab, ergänzt um das eine oder andere neue Stück, welche die beiden Gäste in den Mittelpunkt rückten. Einem druckvollen Eröffnungsstück, das in einer wahren Groove-Stampede flankiert von schneidenden Bläsertutti in ausgelassenem Tempo dahin rollte, folgte die schrille, aber funktionierende Begegnung der vitalen, unverbrauchten Jazzgestik der Band mit der heiteren und von jeder Menge Tremolo gekennzeichneten Surf-Rock Stilistik, vom Mann im goldenen Anzug auf der Gitarre intoniert, was sich einmal in einen hinreißenden Rockabilly-Blues auswuchs, das andere Mal sich als vertrackt modales Jazzsurfing austobte. Mit der Lost Queen, die im Zusammenspiel mit Shake Stew zu fulminanter Ausdruckskraft gefunden hat, wurden obsessive, emotional hochspannende Momente eingeFANGen. Dazwischen wirbelte das Ensemble seine Grammatik der Diversität durch den Raum. Und der undogmatische Umgang mit diesem Klangschatz hat sich unüberhörbar deutlich im Laufe der Stage Band Abende aufs Aufregendste ausdifferenziert. Die Band ist in ihrem gemeinsamen Schöpfungsdrang noch kompakter geworden und kann mit den vorgegebenen Ordnungsprinzipien mittlerweile noch spontaner und elastischer hantieren bzw. können die Improvisationen, deren famos überschäumende es auch diesmal nicht zu wenig gab, noch weitere Kreise im tonalen Freiraum ziehen. Von ganz besonderer Ohrenfälligkeit war das erspielte engmaschige Rhythmusgeflecht, welches vor mitreißender Schubkraft zu bersten schien, in dessen innerem Gefüge die Drummer in abenteuerlichster Weise mit Kreuz- oder Komplementärrhythmen, resoluten Grooveverdoppelungen oder der Loslösung von der Zeitachse jonglierten, dem die beiden Bassisten grund ihres Ping Pong-artigen Ideenrausches zusätzliche Maserungsvielfalt bescherten. Solistisch stand somit den Melodikern Tür und Tor offen. Atemberaubend laufen gelassen im letzten Stück des Konzertes, da ging auch ein goldener Konfettiregen hernieder, mit gospelinspiriertem Ambiente inklusive inbrünstiger Saxophongesänge und einem unfassbaren „Preaching Solo“ von Mario Rom. Resümee: sechs exzeptionelle Abende die in die Club-Annalen eingehen und mit denen Lukas Kranzelbinder und seine Shake Stew Crew, der, wie wir alle wissen, schon seit längerem heftig pulsierenden österreichischen Jazzszene einen, mittlerweile global ausstrahlenden, weiteren wirkmächtigen Kreativschub angedeihen ließ. Shake It All Over. (Hannes Schweiger, anlässlich des "Grande Finale" der Stageband im Juni 2017)