MOLENBEEK. Ein Stadtteil im Herzen von Europas Hauptstadt Brüssel, begrenzt vom grauen und stetig fließenden Kanal Charleroi-Brüssel. In den internationalen Medien gern als “Brutstätte des Terrors”, “Nachschublager des Jihad” oder “Terror-Hochburg” beschrieben.
Auf der anderen Seite des Flusses - das EU-Quartier, ein stetiges Kommen und Gehen, Anreisen und Abreisen, Sprungbrett für internationale Karrieren, Interagieren an der Tagesordnung.
Die Raum im Raum-Installation CHANNEL #I CROSSING TO A PLACE WE LOVE ist Teil einer Serie von audio-visuellen Arbeiten, die versucht, an der Fassade von “Europas populärsten Ghetto” zu kratzen und die schroffen Abgrenzungen der einzelnen unterschiedlichen sozialen Räume aufzuzeigen.
Hektischer Städtesound mit undeutlichen, oftmals diffusen, Klängen tritt mit der Videoprojektion von anonymen Räumen mit konstanten Bewegungen in Dialog.
Die Installation verwebt Bild und Klang zu einem neuen fiktiven Ort, der durch Personen und deren individuellen Stimmen gebrochen wird. Die Beobachter*innen werden Teil eines neuen Territoriums und damit zu dessen Bewohner*innen.
Anna Steiden ist Musikerin, Musikwissenschaftlerin und DaF-/DaZ-Trainerin. Seit 2006 Mitglied des Elektronik-Duos laminadyz. Intensive Auseinandersetzung mit elektronischer und elektroakustischer Musik und Interventionen im öffentlichen Raum. Seit 2011 Mitglied des Wiener Geräuschorchester. Redaktion und Moderation der Radiosendung female:pressure radio vienna beim freien Radiosender Radio Orange 94,0 seit 2010. Seit 2012 Mitarbeit beim österreichischen Independent-Label Early Morning Melody. Weiters verschiedene musikalische Zusammenarbeit mit CHRA, Florian Haderer, me. matthias erian, Caroline Profanter, Lale Rodgarkia-Dara, Dieter Preisl u.a.
Christine Moderbacher ist Anthropologin und Dokumentarfilmemacherin (Men at work 2011, A Letter to Mohammed 2014, Red Earth White Snow 2017) und Videokünstlerin. Seit 2013 schreibt und filmt sie für ihre Doktorarbeit in Visueller Anthropologie an der Universität von Aberdeen, Schottland über Marginalisierung und Migration in Molenbeek/Brüssel. In ihren künstlerischen und wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt Sie sich vorwiegend mit visuellen und textuellen Geschichten erzählen.