Barry Altschul ging bei Charlie Persip in die Lehre, gehörte ab 1963 über Jahre zum Paul Bley Trio, spielte in Europa mit Johnny Griffin, in Kalifornien mit Hampton Hawes, in New York mit Lee Konitz. Mit Chick Corea, Dave Holland und Anthony Braxton gründete er den legendären Circle. Dann machte er sich im Sam Rivers Trio und in Braxton´s Quartett, hatte ein Team mit Ray Anderson, leitete in Paris eine Big Band, betrieb mit Billy Bang seinen FAB-Dreierbund. Und mit The 3dom Factor erschließt er energisch neues Potential. Jon Irabagon studierte bei Dave Liebman und Jason Moran, musizierte mit John Abercrombie, Kenny Barron, Kris Davis, Ken Vandermark, gewann 2008 die Thelonious Monk International Competition. Joe Fonda machte über 15 Jahre regelmäßig mit in verschiedenen Ensembles von Braxton, arbeitete mit Archie Shepp, Kenny Barron, Dave Douglas. (Pressetext)
"Der 3DOM Factor mit Jon Irabagon und Joe Fonda hat sich zu einem guten Vehikel sowohl für mein eigenes Spiel als auch für meine Kompositionen entwickelt. Alle drei von uns haben große musikalische Möglichkeiten und dies versetzt uns in die Lage, das „Vom Ragtime bis heute" -Konzept des großen amerikanischen Schlagzeugers Beaver Harris zu nutzen. Joe und ich arbeiten seit der Gründung des FAB Trio vor mehr als zehn Jahren zusammen. Jon und ich für die letzten sechs Jahre und in diesem Trio seit fast fünf Jahren. Als Ergebnis haben wir eine Art von ESP (Extrasensory Perception, etwa Außersinnliche Wahrnehmung, gleichzeitig Titel eines Miles Davis Albums von 1965) unter uns entwickelt. Die Studio-Sessions, zu denen die Musiker zusammenkommen, können manchmal sowohl magisch als auch großer Spaß sein. Auch kann das Spielen mit einer Band, die schon eine Weile zusammen ist, auf der einen Seite musikalisch sehr kreativ und auf der anderen eine erfüllende Erfahrung sein. Der grundlegende Ansatz für dieses Trio war, sich frei zu spielen. Nichts war geplant: keine Noten, keine spezifischen Konzepte - nur spielen. Nachdem eine einwöchige Tour durch den Nordosten fertig war, gingen wir ins Studio, waren bereit, einfach nur zu improvisieren. Allerdings, um ein bisschen im Studio zu entspannen, spielten wir auch ein paar Kompositionen.
Um frei zu improvisieren, ohne spezifischen Formen oder Strukturen zu folgen, ist es absolut notwendig, zuerst sehr aufmerksam zuzuhören und zu fühlen wie sich die anderen Spieler zu den anderen, und ihrem Ego verhalten, wie sie sofort auf die kreative Energie reagieren. Jeweils einer wird der „Bandleader" für die Momente. Wenn die Energie schwindet, wird jemand anderes eine Fläche für das Improvisieren bieten, sodass die anderen Mitglieder der Band diese kreative Energie sofort erkennen und die anderen Spieler stellen sich unter dessen Führung. Wenn es einen musikalische Konflikt, nicht positiv für die Musik, oder wenn keiner übernimmt, muss man dies erkennen, und es Jemanden übergeben , der im Moment die notwendige kreative Energie hat. Sie dürfen sich aber nicht in ihrem eigenen Ego verfangen.
Die Musik ist das Ganze und die Musiker sind die Teile, aus denen sich das Ganze zusammensetzt. Wie im Sprichwort: „das Ganze (Musik) ist größer als die Summe seiner Teile (Musiker)," oder etwas in diesem Sinne.
Ich hoffe, dass diejenigen, die unsere Musik hören so viel Spaß dabei haben wie wir beim Spielen.
Enjoy! (Barry Altschul, New York City, June 12, 2015)
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