"Planetary Prince" ist das Debutalbum des Pianisten Cameron Graves.
Alles total kosmisch: Frederic Chopin trifft Abdullah Ibrahim und Fela Kuti verhandelt mit Pharoah Sanders. Man muss an die US-Westküste fahren, um das kreativste musikalische Kollektiv dieser Tage zu finden: West Coast Get Down. Cameron Graves ist mittendrin in diesem Kreis junger Musiker. Viel bekannter wurde aber erstmal ein anderer: Kamasi Washington. Der mit seinem radikalen Monumental-Werk "The Epic" Herz und Hirn so manches Jazz-Fans frei blies.
Ausufernd episch
Graves war als Pianist mit dabei, nun revanchiert sich Washington und gemeinsam haben sie so etwas wie die Fortsetzung dieses "Epics" geschaffen: In einer einzigen Session entstand "Planetary Prince" in elf Stunden im Studio. Die Musiker kennt man fast alle schon von Kamasi Washingtons Album und Tour, doch der Sound ist durchaus kein Abklatsch: Die gleiche Lust an ausufernden Epen, an einem manchmal fast unerträglichem Energielevel und an Stücken, die radikal und wild sind - und zugleich mitreißend und zugänglich. Aber viel mehr Struktur: Cameron Graves hat klassische Musik studiert - und das hört man genauso wie seine klammheimliche Liebe für die Winkelzüge des Progrock.
Kniffelig und zugänglich
Die Themen seiner Stücke sind angelehnt an das mystische "Urantia Buch" mit seiner komplexen Sicht auf Welt und All: "Satania Our Solar System", "Andromeda" und "The Lucifer Rebellion" sind sie überschrieben. Zugleich knifflige und sehr zugängliche Musik - diese "Planeten-Prinz" wäre eine kleine Jazzrevolution, wenn die Musiker von West Coast Get Down sich nicht damals erstmal auf "The Epic" konzentriert hätten. "Wir spielen dieses Material schon sehr lange Zeit mit dieser Intensität", so Graves. "Wir sind alle damit aufgewachsen, dass wir gemeinsam HipHop und Rock, Metal und Jazz gehört haben. Wir wissen alle sehr genau, wo die Reise hingehen soll." (Ralf Dorschel, ndr.de)
http://media.mackavenue.com/artists/detail/category/cameron_graves/
https://www.camerongravesmusic.com/