Fr 9. Februar 2018
20:30

Moncef Genoud & Ivor Malherbe „Walk With Me“ (TUN/CH)

Moncef Genoud: piano
Ivor Malherbe: bass

Moncef Genoud präsentiert sein 14. Studioalbum „Walk With Me“ mit Genoud am Piano und seinem langjährigen Freund Ivor Malherbe am Kontrabass, produziert in Genf von ihm selbst und C. Chill, mit dem er seit 13 Jahren für Rollin’ Dice Productions in Los Angeles zusammenarbeitet. Es enthält fünf Originalkompositionen und vier Covers, so auch Guy Wood’s „My One And Only Love“ und „Jitterbug Waltz“ von Fats Waller, einem der ersten Jazzmusiker, die der junge Moncef durch seinen Vater entdeckte. Die Chemie zwischen den beiden Künstlern ist spürbar, und gemeinsam erschaffen sie – als zwei der weltbesten Improvisatoren im Jazz, die es derzeit gibt – wunderbare Musik mit einem breiten Gefühlsspektrum. (Pressetext)
Moncef Genoud kommt 1963 als zweijähriges, von Geburt auf blindes Kind aus Tunesien in die Schweiz, wo er in einer Adoptivfamilie aufwächst. Schon im Alter von sechs Jahren nimmt er Pianostunden, angespornt von seinem jazzbegeisterten Vater. Sein Studium am Konservatorium von Genf, wo er noch heute das Fach Jazz-Improvisation unterrichtet, schließt er 1987 mit dem Musiklehrerdiplom ab. 1997 reist er als offizieller Vertreter des Montreux Jazz Festival nach New York, Detroit und Atlanta. Mit seinem Trio unternimmt er Tourneen in alle Teile der Welt. Moncef Genoud zählt zu den brillantesten Figuren des Schweizer Jazz. Als Komponist, Arrangeur und Pianist spielt er in verschiedenen Formationen vom Duo bis zum Sextett Platten bei exklusiven Labels ein. (Pro Helvetia)
[...] Zur Freude aller Dialektiker folgte nun der Auftritt des Moncef Genoud Trio, das prompt mit einer Antithese aufwartete. Der blinde Pianist aus Genf wirkte nicht wie ein Suchender, sondern wie ein Erleuchteter. Quasi im Stande der Gnade und hervorragend begleitet durch den Bassisten Antoine Ogay und den Drummer Andy Barron, bewegte er sich behände durch eine zumeist sanfte Klangwelt, die für ihn das Paradies zu sein scheint. Genoud pflegt die Evans’sche Piano-Trio-Tradition, in der es einerseits Raum gibt für das spontane Interplay und in der andrerseits die klangliche Transparenz kultiviert wird – vom pianistischen Anschlag bis zum feinen Drumming auf den Becken. Sein eigenes Profil verleiht er dieser Musik vorab durch träumerische Eigenkompositionen, die sich oft um elegische Motive drehen. [...] (Ueli Bernays, Neue Zürcher Zeitung)