Das aus der ostenglischen Universitätsstadt Norwich gebürtige Trio Mammal Hands schaffte es, Schönheitssinn und Komplexitätsbedürfnis gleichsam mühelos zusammenzubringen. Nick Smart am Piano, Jesse Barrett am Schlagzeug und Jordan Smart am Saxophon schmelzen da heterogene Einflüsse von Pharoah Sanders bis zum Cinematic Orchestra, von Bonobo bis zu Steve Reich ein. Gerne tändeln sie auch mit Elementen aus nordindischer wie afrikanischer Folklore.
Sie hegen den Anspruch, bei jedem ihrer Konzerte wirklich kreativ zu sein und Motive zu variieren, zu vertiefen oder zuweilen auch aufzulösen. Was Tonträger anlangt, hat dieses grübelnde Trio bislang drei vorgelegt. Deren jüngster, ein Album namens „Shadow Work“ kam im Vorjahr heraus. Auf einer Komposition wie „Boreal Forest“ meditieren die drei Briten über den durch die Klimaerwärmung gefährdeten Landschaftstyp in Nordamerika und Russland (Taiga).
Ihre wehen, aber gleichzeitig hochenergetischen Sounds stellen so etwas wie einen Soundtrack der Gefährdung dar. In ihnen treten Paradoxien hervor. Ihre Melancholie über das drohende Verschwinden von Landschaftstypen bringt oft gefährliche Schönheit hervor. Mit meisterhaftem Interplay evoziert dieses Trio die Vielschichtigkeit menschlicher Gefühle angesichts drohender Katastrophen. (Pressetext)
Eine Veranstaltung des Jazzfest Wien
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