Wieder genesen nach einer karrierebedrohenden Schulter- und Armverletzung beehrt uns der große Gitarrist mit einer All-Star-Band. Das letzte Mal spielte er übrigens im Juni 2015 gemeinsam mit Didier Lockwood, der heuer plötzlich verstarb. Das nebenstehende Photo stammt von diesem Konzert. Welcome back, Mike! CH
Mike Stern gehört zu jener raren Spezies an Musikern, die mehrere Stile traumwandlerisch beherrschen. Aufgewachsen mit der Musik der Beatles und stark beeinflußt von der Gitarrenarbeit eines Jimi Hendrix, eines Eric Clapton und eines B.B. King, ist Stern auch nach seiner Hinwendung zum klassischen Jazz, ausgelöst durch Hörerlebnisse mit Granden wie John Coltrane, McCoy Tyner und Bill Evans, ein Virtuose zwischen den Idiomen.
Sterns Gitarrenarbeit geht an extreme Grenzen. Einerseits ist es ihm möglich interessante Lärmkaskaden in ausufernd expressiver Manier vom Gitarrenbrett zu hacken, andererseits liebt er die große Unmittelbarheit gehaltvoller, impressionistisch lackierter Sounds, die ihn als würdigen Interpreten in der lyrisch-introvertierten Wes-Montgomery- und Jim-Hall-Schule ausweisen.
Egal ob erdiger Funk, kammermusikalische Exkurse, wütende Rock-Attitüde, verspielte Fusion-Sounds oder ganz einfach Straight-Ahead-Jazz, den 1953 geborene Stern kann jeder engagieren, der einen Ausnahemgitarristen benötigt. Davon machten u.a. Blood, Sweat & Tears, Billy Cobham, Miles Davis – mit ihm spielte Stern zu Anfang der achtziger Jahre drei Alben ein -, Jaco Pastorius, sowie die Saxophon-Asse Michael Brecker und Joe Henderson Gebrauch.
Eng befreundet mit anderen Gitarristen, liebt es Stern mit Kollegen wie John Scofield und Bill Frisell, aber auch mit Vorbildern wie Jim Hall und Pat Martino, gepflegte Konversation zu üben. (Pressetext)
Mike Stern ist ein Meistergitarrist. Von jemandem, der von seiner Majestät Miles Davis in dessen Band berufen wurde, kann man auch gar nichts anderes behaupten. Mit seinem aggressiven Spiel und dem ständigen Herumhüpfen zwischen allen möglichen Genres, hat er sich dem Beinamen „Bebop-Rocker“ eingebracht.
Bereits mit zwölf Jahren startete Stern seine musikalische Laufbahn. Am renommierten Berklee College entdeckt er dann seine Liebe zum Jazz. Lange dauert es nicht, schon mit 22 steigt er bei „Blood, Sweat and Tears“ ein. Mit ihnen bringt er „We Want Miles“ und „The Man With The Horn“ auf den Markt. Als Teil der Band um Miles Davis wird er dann sozusagen geadelt. Doch nicht nur Davis will mit diesem Ausnahmemusiker auf die Bühne, es folgen Auftritte mit David Sanborn, Bill Frisell oder Dennis Chambers. Legendär ist der einzigartige Stil Sterns. Anleihen aus klassischer Kammermusik stehen auf gleicher Höhe mit Rock-Attitüden und erdigem Funk. Er bedient sich der Melodien von Bach ebenso, wie Bezüge zu B.B. King oder Eric Clapton hörbar sind.
Mike Stern gehört zu den Topstars des Jazzrock. Sechs Grammy-Nominierungen zeugen von den musikalischen Qualitäten und dem exquisiten Gitarrenspiel dieses Welt-Gitarristen. Wenn man einmal gesehen und gehört hat, wie Stern mit schnellen Läufen auf dem Griffbrett tanzt, um sich in einem nicht enden wollenden Finale aus immer weiteren Höhepunkten zu vergehen, dann kann man nur beeindruckt sein. (Pressetext)