Do 21. November 2002
20:00

Intermezzo

Ronald Becker, Iek De Vos, Etienne Borgers, Merjin Dijkstra: vocals

Die vier Niederländer haben ein erstaunliches Programm, das von quasi-klassischen Motetten bis zu Stöhnkantaten reicht. Die Stärke des A-cappella-Quartetts liegt in der Erzeugung von Bildern. Ronald Becker, Iek de Vos, Etienne Borgers und Merijn Dijkstra spielen mit den Hörklischees und bauen darum eigenwillige humoristische Klanggebilde. Etwa in Form frei erfundener Sprachassoziationen, die mal russisch, mal afrikanisch klingen und als verbale Leerformeln die musikalischen Ausflüge illustrieren. Oder in Gestalt lautmalerischer Details, die die Vokalisen ergänzen. Darüberhinaus verknüpfen sie diesen Ideencocktail mit einer raffinierten Minimalchoreographie. Intermezzo erscheinen trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere verblüffend homogen - designt wie aus einem Guss. Und sie
verweisen auf die immensen Ausdrucksmöglichkeiten der A-cappella-Szene... (Süddeutsche Zeitung)
Es ist eigentlich mit nichts vergleichbar, was die Zuschauer bei Intermezzo zu hören, aber auch zu sehen bekamen. Das talentierte Quartett singt, brüllt, stampft, klatscht, gurgelt und pfeift, wobei auch mimische Kondition und gestische Ausgelassenheit die vokale Dominante unterstützen. Das Repertoire ist selten in Titeln fassbar, geografische Zuweisungen sind da schon eher möglich, wenn die Künstler etwa einen spanischen Flamenco oder ein indisches Volkslied anstimmen. Intermezzo können aber nicht nur singen, sie können auch sonst jegliches Geräusch imitieren: Instrumente sowieso, meteorologisch simuliert man Wind und Wetter mit einer grossen Bandbreite an Stimmakrobatik und sogar ein Orgasmus wird am Bühnenrand sitzend vokal vorgetäuscht. (Westdeutsche Zeitung)

Eine Veranstaltung von „Voice Mania 2002“