(...) Von Steve Coleman früh gefördert, hatte Ambrose Akinmusire schon mit Terence Blanchard, Vijay Iyer, Esperanza Spalding und Jason Moran gearbeitet, gerade seinen Vertrag mit dem „Blue Note“-Label unterzeichnet und sein erstes Album („When the Heart Emerges Glistening“) dort veröffentlicht. Das Fachmagazin „Downbeat“ war aus dem Häuschen ob der auf dem Album dokumentierten „vision of jazz“, die größer, breiter und intellektuell fordernder sei als üblich. Keine Überraschung, als Akinmusire, der 2007 bereits den Thelonious-Monk-Wettbewerb gewonnen hatte, 2012 im Kritikerpoll des „Downbeat“ als bester Trompeter gelistet wurde. Dass „Downbeat“ Akinmusires Ambitionen richtig einzuschätzen wusste, zeigte sein nächstes Album „The Imagined Savior Is Far Easier to Paint“ (2014), dass sein Quintett um einen Gitarristen, mehrere Vokalisten und ein Streichquartett erweiterte, um in wechselnden Konstellationen eine erstaunliche Palette an Ausdrucksmöglichkeiten zwischen Postbop, ambitioniertem Pop á la Radiohead, Neuer Klassik und Spoken Word Poetry zu entfalten. „Pop Matters“ staunte: „Akinmusire erhebt den Anspruch, zu den wirklich besten Musikern im Jazz zu gehören – oder in jedem anderen Musikstil.“ Passend dazu: ein Livealbum, eingespielt im „Village Vanguard“, allerdings im ungewöhnlichen Quartett-Format, das sich Trompeter nur selten zutrauen. Ambrose Akinmusire sucht die Herausforderung und liebt die Vorstellung, die Geister der Jazzgeschichte durch sich sprechen zu lassen. (www.enjoyjazz.de)
https://www.ambroseakinmusire.com/