Der aus Malta gebürtige, aber schon lange in Frankreich ansässige Gitarrist Sandro Zerafa hat sich ein durchaus offenes Ohr für den aktuellen Jazz der New Yorker Schule bewahrt. Dass Jazz global und mondial ist und nichts mit Begriffen wie völkisch, rein, national oder gar America First am Hut hat, ergibt sich bereits aus der internationalen Besetzung der Band, mit den den beiden aus Israel stammenden Musikern Yonathan Avishai und Yoni Zelnik und dem kubanischen Drummer Lukmil Perez-Herrera. Musik und Jazz im Besonderen ist eben grenzgängerisch und konträr zum kulturidentitären Geschwätz europäischer Nationalisten, Populisten und Faschisten, die sich immer dreister zeigen. Der Austausch und der Diskurs sind maßgeblich für eine moderne Musik des 21. Jahrhunderts. Die Musik, die uns der maltesische Gitarrist vorstellt, ist lyrisch-poetisch, zugleich durchaus ein wenig cool, dabei auch an einen Jazzgiganten wie Eric Dolphy anknüpfend. (...) Zerafa, der brasilianische Musik überaus schätzt, hat unterdessen das Jazzkollektiv und Label „Jazz Underground“ gegründet. Im Übrigen ist er seit 2009 auch der künstlerische Leiter des Malta Jazz Festivals. (...) (Ferdinand Dupuis-Panther)
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