Oum: vocals
Yacir Rami: oud
Camille Passeri: trumpet
Carlos Oscar Mejias Perez: saxophone
Damian Nueva: bass
Oum El-Ghait Ben Essahraoui ist eine faszinierende Sängerin aus Marokko. Nach zwei nur in Marokko erschienenen Tonträgern hat sie mit „Soul of Morocco“ ihr erstes internationales Album vorgelegt, das ihr auch bei uns viele Türen geöffnet und überschwengliche Kritiken geerntet hat. Marokkanische Gnawa-Rhythmen mischt sie mit wohl dosierten Jazzklängen, etwas Pop und Rhythm and Blues, Soul und Funk. Die studierte Architektin bringt die unterschiedlichen Elemente ihres Genremix in eine stabile Balance, auf der sich ihre eindrucksvolle und ausdrucksstarke Stimme prächtig entfalten kann.
Nun präsentiert Oum mit „Dabha“-„Jetzt“ ihre dritte internationale CD und ihr zweites Bühnenprogramm. Ihre Musik ist erdiger und direkter den je. Mit dem, was sie kann - Musik machen – fasziniert sie Menschen und überwindet kulturelle Schranken und Barrieren. Sie möchte mit ihrer Musik Momente des Glücks, des zusammen tanzen, singen, glücklich sein kreieren und dies über alle Kultur-Sprach und Religionsgrenzen hinweg. Sie strahlt, wenn sie von den Konzerten erzählt, wenn sie über ihr Festival der Nomadenkulturen in Taragalte berichtet und bleibt realistisch wenn es um Alltägliches geht.
In diesem „Jetzt“ steht Oum nun als gereifte Frau, Sängerin und Komponistin. Aus diesem Selbstbewusstsein heraus gelingt es ihr, das Beste aus der berberischen Musiktradition sowie den Klängen der Sahraouis zusammenzuführen und gekonnt mit der zeitgenössischen Ästetik des Soul und Jazz zu verquicken. In dieser Weise gelingt es ihr, ihre Musik wachsen und gedeihen zu lassen im Sinne eines Werdens, einer Dynamik, mit den Wurzeln ihrer Herkunft als Anker, einem oftmals kritischen Blick für das Jetzt und einer klaren Vision für eine gedeihliche Zukunft! (Gerhard Kosel)
Eine Melange, die eine bewegliche Stimme von verblüffender Schwerelosigkeit offenbart - eingebettet in ein Klangbild, in dem sich die Unbefangenheit dieser wunderbar vieldimensionalen arabisch-abendländischen Begegnung widerspiegelt. (NDR)
Frei und kritisch, und dennoch in ihren Traditionen verwurzelt: Die marokkanische Sängerin Oum.
In ihrem Heimatland Marokko hat Oum längst die Herzen ihrer Landsleute erobert und wird wie eine Diva verehrt. Jetzt macht sie sich auf den Weg, auch im Rest der Welt Karriere zu machen. Nach zwei nur in Marokko erschienenen Platten hat sie mit „Soul of Morocco“ ihr erstes internationales Album vorgelegt, das ihr viele Türen öffnen soll. Marokkanischen Gnawa-Rhythmen mischt sie wohl dosiert Jazzklänge, etwas Pop und Rhythm and Blues, Soul und Funk bei. Die studierte Architektin bringt die unterschiedlichen Elemente ihres Genremix in eine stabile Balance, auf der sich ihre eindrucksvolle und ausdrucksstarke Stimme prächtig entfalten kann. Oums „Soul of Morocco“ hat alles, um sich in die Gehörgänge einzuschmeicheln. Und mit ihrer Live-Performance wird diese charismatische Sängerin auch hierzulande schnell viele Herzen gewinnen - der Geheimtipp! (Treibhaus, Innsbruck)
Oum singt kritisch, kämpferisch und klangvoll
Oum El Ghait Benessahraoui, kurz Oum, ist in Marokko längst ein Star. Berühmt wurde sie mit ihrem Debüt «Soul of Morocco». Mit «Zarabi» setzt Oum nun traditionelle Akzente, modern interpretiert. Wie wichtig diese Kombination ist, zeigt Oum auch jenseits der Musik.
«Dieses Album ist tief in der marokkanischen Tradition verwurzelt», erklärt Oum – aber es sei trotzdem zeitgemäss. Oum wollte keine aufwändige Studio-Produktion haben. Deshalb realisierte die 1978 geborene Sängerin und Songschreiberin das Album draussen in der Wüste – dort, wo man in der endlosen Weite am besten zu sich selbst fände.
Oum sieht es als ihre Aufgabe, mit «Zarabi» das heutige Marokko mit seinen verschiedenen kulturellen Facetten zu präsentieren. Oum ist eine selbstbewusste, moderne Marokkanerin: «Meine Musik hat eine politische Dimension», sagt sie. «Ich will die marokkanischen Frauen ermutigen, ihre Meinung offen zu äussern und sich weder geistig noch körperlich einengen zu lassen. Meine Botschaft: ‹Ich kann als Frau in einem muslimischen, arabischen, afrikanischen Land wie Marokko emanzipiert und frei sein.›»
«Egal wo, egal mit oder ohne Schleier»
Oum spricht deutliche Worte. Sie führt ein Beispiel an: das Lied «Ah Wah» auf ihrem aktuellen Album. Hier geht es um die Gefühlswelt der arabischen Frauen. «Ah Wah» bedeutet: ich liebe ihn. Als Kind hörte sie oft ihre Grossmutter dieses Lied singen. Alle Frauen in ihrer Familie sangen es. In diesem Lied ist eine Frau bereit, alles für ihre Liebe zu tun. «Viele mögen glauben», sagt Oum resolut, «Frauen stehen in einem muslimischen Land nicht zu ihren Gefühlen. Doch alle Frauen haben Emotionen – egal wo, egal mit oder ohne Schleier.»
Oum ist im weltoffenen Marrakesch gross geworden. Dort sammelte sie erste musikalische Erfahrungen in einem Gospelchor, der von einem Afroamerikaner jamaikanischer Herkunft geleitet wurde. Sie sang jamaikanische Lieder und traditionelle amerikanische Gospelsongs.
Kampf gegen Klischees
Fünf Jahre lang studierte sie Architektur, machte aber die Abschlussprüfungen nicht. Nicht, weil sie Angst davor hatte, sondern zu diesem Zeitpunkt ihr Entschluss feststand: Sie wollte professionelle Musikerin werden. Die Fragen «Schön, dass du singst, aber was ist eigentlich dein richtiger Beruf?» ihrer Bekannten und Freunde mochte sie nicht mehr hören. Oum wollte allen laut verkünden: «Ich bin Sängerin und das ist mein Beruf!»
Oum gibt sich kämpferisch. Den Klischees, die marokkanische Frauen auf einen Schleier, Araber auf Gotteskämpfer reduzieren, muss sie unbedingt etwas entgegensetzen: «Die Realität verbirgt sich oft hinter einem Schleier, hinter einer Hautfarbe oder einer Religion. Es ist wichtig, jeder Person die Chance zu geben, sich selbst zu definieren. Es ist einfach, mit dem Finger auf Leute zu zeigen und sie als Islamisten oder arabische Terroristen zu bezeichnen. Da muss ich auf jeden Fall einschreiten.»
Die Marokkaner sind stolz auf Oum. Viele Generationen können sich mit mir identifizieren. Ganze Familien kommen zu ihren Konzerten. «Die verschleierte Mama singt auswendig meine erotischen Lieder zusammen mit ihrem 13-jährigen Sohn, der ein grosser Fan von mir ist», erklärt sie. Ihre Musik macht keinen Halt vor Kulturzugehörigkeit, Alter oder Konfession. (Marlene Küster, Radio SRF 2 Kultur)
Eine Veranstaltung von Gamsb'Art/ Graz in Zusammenarbeit mit Salam.Orient