Mo 17. Februar 2020
20:30

Peter Ponger Trio (A/D)

Peter Ponger: piano
Jan Roder: bass
Uli Soyka: drums

Pedantisches, schier endloses Klavierstuhlrücken, dann tauschten sich die Musiker in rätselhafter Zeichensprache aus. Der Pianist formte einen Rundrücken und näherte sich dem Klavier mit vorsichtigem Anschlag. Hypnotische Klänge von Monkscher Hinterlist lockten den Hörer ins Labyrinth lydischer Harmonien. Allmählich wich der herbe Charakter des Extemporierens einer flüssigen Spielweise von lyrischem Liebreiz. Die Wellen eines gekräuselten Ideenozeans leckten ans Ohr, das Spiel mit der unendlichen Melodie hatte begonnen. Wenngleich man ihn in öffentlichen Etablissements weitaus häufiger Tischfußball spielen sieht, gehört der sensitive Klaviervirtuose Peter Ponger seit drei Jahrzehnten zur Elite der österreichischen Improvisationsszene. (Samir H. Köck)

Peter Pongers Pianomusik entsteht spontan während eines Konzertes. Die Improvisationen mit ihren Bezügen zu klassischer Klaviermusik, „20th century harmony“ und Materialien des Jazz lassen „Reisen durch Farbräume und rhythmische Strukturen entstehen, deren Virtuosität und lyrische Intensität den Zuhörer von der ersten bis zur letzten Minute in Ihren Bann zieht“, so „Der Standard“. Nicht zuletzt schwärmte auch Wynton Marsalis von Peter Ponger als „the master of harmonic colours“. Und dieser muss es ja auch aus eigener Erfahrung wissen, spielte der gebürtige Wiener, der auch mehrere Jahre an der Julliard School of Music in New York studiert hat, ja des öfteren mit den Marsalis-Brüdern und stand dem berühmten Wynton auch bezüglich Komposition und Arrangement mit Rat und Tat zur Seite. Wer die raren Konzerte Peter Pongers bislang versäumt hat, hat seine Musik vielleicht schon über Film und Fernsehen (u.a. schrieb er die Filmmusik zu Robert Schindels „Gebürtig“ und Fritz Lehners „Jedermanns Fest“, gestaltete das Sounddesign für Okto …) zu schätzen gelernt. Die nächste Möglichkeit eines Live-Erlebnisses sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen! (Ute Pinter)

(...) Ponger breitete unverzüglich seine lyrisch versponnenen, von romantischen Diktionen durchwehten, in flüssiger Beweglichkeit kulminierenden Klangwelten aus. Hierbei sprudelt der immense melodische Fantast aus ihm heraus, dem die Virtuosität dienliches Vehikel ist. Ponger versinkt binnen kürzester Zeit in einem Kontinuum vielgestaltigster Ereignishaftigkeit und ließ seine Affinitäten zu Bill Evans und Keith Jarrett in unumstößlicher Eigenverantwortung anklingen. (Hannes Schweiger)