Der britische Schlagzeug-Pionier Roger Turner im Trio mit Otomo Yoshihide und Masahiko Satoh – zwei Gallionsfiguren der freien Szene Japans.
Roger Turner, Mitbegründer der europäischen Improv-Szene, ist seit einigen Jahren Teilzeitjapaner: Neben seinem Wohnort London hält er sich in den letzten Jahren oft in Tokio auf. Eine musikalische Nähe zur japanischen Szene gab es da wohl schon länger - erste Projekte mit Otomo Yoshihide fanden bereits Mitte der 1990er-Jahre statt - jetzt aber kam zur musikalischen Nähe noch eine geografische und so entstand 2015 dieses Trio, das nun erstmals in Europa auftritt. Pointillistische Klanglandschaften wechseln sich hier ab mit intensiv treibendem Freejazz, um gelegentlich auch mal in avantgardistisch experimentellem Noise zu landen - oder - wie Roger das formuliert: „It can boil!“
Masahiko Satoh (*1941 in Japan) studierte Klavier und Komposition in Berklee/USA. Seit Ende der 1960er Jahre veröffentlicht er Aufnahmen eigener Projekte mit Musikern aus allen Teilen der Welt. In den 70ern entstanden wichtige Aufnahmen mit Attila Zoller und Albert Mangelsdorff. In den 80ern folgte ein sehr erfolgreiches US-Trio mit Eddie Gomez und Steve Gadd. Kooperationen in der jüngeren Vergangenheit u.a. auch mit Ken Vandermark und Paal Nilssen Love.
Otomo Yoshihide verbrachte seine Kindheit in Fukushima, etwa 300 km nördlich von Tokio. Inspiriert von der Ingenieurstätigkeit seines Vaters, begann Otomo schon früh mit diversen Elektrogeräten zu basteln um schließlich bei den klanglichen Aspekten derartiger Maschinen zu landen. Nach ersten Soundcollagen mit Tonbandgeräten gründete er schließlich eine von Ornette Coleman und Derek Bailey gleichermaßen beeinflusste Jazz/Rock-Band, in der er Gitarre spielte. Der weltweite Durchbruch gelang ihm in den 1990er Jahren mit seiner inzwischen legendären Band "Ground Zero". Hierzuorts war er zuletzt 2008 mit seinem phantastischen New Jazz Orchestra zu hören. (Pressetext)