The Armenian Sound of Music

Die Rolle Armeniens in der Jazzmusik                            

Jazz entstand in den USA, wurde aber weltweit weiterentwickelt. Armenien spielt dabei eine besondere Rolle, da viele Musiker armenischer Herkunft den Jazz international geprägt haben. Sie verbanden Jazz mit armenischer Volks- und Kirchenmusik und schufen so einen einzigartigen Stil.

Da Armenier auf der ganzen Welt verteilt sind und weit mehr Armenier im Ausland als in Armenien selbst leben, spricht man von der armenischen Diaspora. Viele armenische Jazzmusiker lebten und wirkten daher außerhalb Armeniens – vor allem in den USA, Europa und Lateinamerika. In der Diaspora hatten sie Zugang zu internationalen Jazzszenen und konnten armenische musikalische Traditionen mit westlichem Jazz verbinden. So trugen Diaspora-Armenier entscheidend dazu bei, armenische Kultur weltweit bekannt zu machen.



Jazz in Armenien

Jazz kam bereits im 20. Jahrhundert nach Armenien. Während der Sowjetzeit war Jazz teilweise verboten, entwickelte sich aber trotzdem weiter, besonders in Jerewan. Nach der Unabhängigkeit Armeniens entstand eine lebendige Jazzszene mit Festivals und internationalen Auftritten.



Persönlichkeiten

George Avakian (1919–2017) – Amerikanischer Musikproduzent armenischer Herkunft. Produzierte Jazzlegenden wie Louis Armstrong und Miles Davis und war Pionier von Live-Jazzaufnahmen.

Paul Motian (1931–2011) – Amerikanischer Jazz-Schlagzeuger armenischer Abstammung. Bekannt durch das Bill Evans Trio, prägte er den modernen, freien Jazzstil.

Charles Aznavour (1924–2018) – Berühmter Chansonnier mit armenischen Wurzeln. Seine emotionalen Lieder wurden oft von Jazzmusikern interpretiert.

Alan Hovhaness (1911–2000) – Komponist, dessen Werke Elemente der armenischen Musik integrieren.

Pioniere und Bandleader

Konstantin Orbelian (1928 – 2014) - Langjähriger Leiter des Staatlichen Jazzorchesters von Armenien und Schlüsselfigur in der Entwicklung des sowjetischen Jazz.

Artemi Ayvazyan: Gründer des Staatlichen Jazzorchesters von Armenien im Jahr 1938 und Pionier der armenischen Jazztradition.

Armen „Chico“ Tutunjyan: Schlagzeuger und Bandleader der Gruppe „Chico & Friends“, der maßgeblich zur Jazzszene in Eriwan beigetragen hat. 

David Azarian (1952–2003) – Armenischer Jazzpianist. Klassisch ausgebildet, später Jazzmusiker in den USA. Trat u. a. in der Carnegie Hall auf und unterrichtete am Berklee College of Music.

Vahagn Hayrapetyan (1968) – Armenischer Jazzpianist, der Jazz mit armenischer Volksmusik verbindet.

Tigran Hamasyan (1987) – Einer der bekanntesten zeitgenössischen Jazzpianisten. Verbindet modernen Jazz mit armenischer Kirchen- und Volksmusik.

Arto Tunçboyacıyan (1957) – Vielseitiger Musiker und Perkussionist. Kombiniert Jazz, Weltmusik und armenische Traditionen; Gründer der Armenian Navy Band.

Armen Donelian (1950) – Amerikanischer Jazzpianist und Musikpädagoge armenischer Herkunft. Verbindet Jazz mit armenischen Einflüssen.

Karen Asatrian (1972) – In Österreich lebender Pianist. Gründer des Ensembles Armenian Spirit, verbindet traditionelle armenische Klänge mit modernem Jazz.

Vardan Ovsepian (1975) – In den USA lebender Pianist. Bekannt für seine komplexen Kompositionen und modernen Jazz.

Lucy Yeghiazaryan – In den USA lebende Jazzsängerin und Geigerin, sehr aktiv in der New Yorker Jazzszene.



Armenien hat einen wichtigen Beitrag zur Jazzmusik geleistet. Musiker armenischer Herkunft haben Jazz weltweit geprägt – als Künstler, Komponisten, Produzenten und Lehrer. Die Verbindung von Jazz mit armenischer Musiktradition macht ihren Beitrag einzigartig und kulturell besonders wertvoll.

am 22.12.2025 by Karen Asatrian Wölfnitz | Österreich

https://easterndaze.net/the-story-of-jazz-in-armenia/