Branko Galoic & Francisco Cordovil (HR/PT)
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Balkan Meets Iberia – Ein explosives Gitarrenduo
Wie so viele wichtige Begegnungen geschah auch diese ganz spontan: Branko und Francisco trafen einander im Chez Adel, einem typischen Pariser Künstlertreff. Bei einer gemeinsamen Jamsession funkte es sofort - auf fast magische Weise funktionierte eine Art Südverbindung zwischen zwei Musikern, die seit vielen Jahren fern ihrer Herkunftsländer leben. Brankos Balkan Roots und Franciscos portugiesischer und Flamencoeinfluss verschmolzen zu einer explosiven Mischung, und das Pariser Publikum war verzaubert.
Die Musik des 1973 (noch im damaligen Jugoslawien) geborenen Branko Galoić wurzelt in der Tradition Ex-Jugoslawiens und mischt sich mit den verschiedensten Stilen von Rock über Ska, Pop und Chanson. Über die Jahre und verschiedenen Stationen wie Amsterdam, Berlin und schließlich Paris hat er mit MusikerInnen aus Griechenland, der Türkei, dem Libanon, Irak, aus Lateinamerika, Holland, Deutschland, Frankreich und Ex-Jugoslawien gespielt und aus all diesen Einflüssen seinen eigenen unverwechselbaren Stil kreiert, der auch schon mit Troubadouren wie Jaques Brel, Alain Stivell, Melingo oder Vinicio de Capossela verglichen wurde.
Der portugiesische Gitarrist Francisco Cordovil lebt ebenfalls in Paris und hat viele Gesichter: Er hat schon mit Theater, zeitgenössischem Tanz oder Bildender Kunst und anerkannten Namen wie Rui Horta, Paulo Bragança oder Rui Veloso gearbeitet. Er ist im Jazz ebenso zuhause wie im Rock, Fado oder der klassischen und experimentellen Musik. Sein aktueller (welt)musikalischer Schwerpunkt liegt irgendwo zwischen Iran, Brasilien und Frankreich – und dem immer durchscheinenden Klang seiner portugiesischen Wurzeln. (Pressetext)
In der Brust von Branko Galoić wohnen nicht nur zwei, sondern gleich eine Menge Seelen: Begonnen hat der Zagreber mit der Verbindung von balkanischen Traditionen und Rockmusik, da hieß seine Heimat noch Jugoslawien. Nach dem Zerfall der osteuropäischen Ordnung ging er nach Amsterdam, zog weiter nach Berlin, verlor aber den engen Bezug zu seiner Heimat nie, arbeitete mit herausragenden Musikern wie den Protagonisten des bosnischen Blues der Mostar Sevdah Reunion sowie mit Griechen und Türken. Erst in den letzten Jahren, als er Paris zu seinem Standort auserkor, wurde der Name Branko Galoić auch in der deutschsprachigen Weltmusikszene zum Begriff. Mit seinem multinationalen Skakavac Orkestar hatte er eine multinationale Truppe zusammengetrommelt, die für seine vielen Facetten einen idealen Nährboden bereitete: Dort traf sich der Jugo-Rock einer vergangenen Ära mit den schmetternden Fanfaren aus der Roma Tradition, Ausflüge in Reggae und Ska inklusive. Eine bittersüß-rockige Troubadour-Melange, die diesen Poeten, Sänger und Gitarristen in einzigartigem Licht darstellte.
Doch kaum lernten ihn Fachwelt und Publikum in diesem Orchesterkontext zu schätzen, zog Galoić ein weiteres, dieses Mal ganz intimes Register. In Paris traf er den Portugiesen Francisco Cordovil, und nach einer gemeinsam Spontansession machten sie Nägel mit Köpfen, sprich brachten einen Duo-Gipfel mit Gitarren auf den Weg. Und in diesem zeigen sich die beiden Paris-Exilanten als echte Globetrotter: Auf ihren zwölf Saiten ehren sie das Pariser Vielvölkerviertel Belleville mit einem Walzer, spannen eine Brücke vom Balkan über Lusitanien bis hinüber ins Bossa-Reich Brasilien und tanzen auch einen funkenfliegenden Čoček.
Die Spezialität Cordovils, nämlich das Feuer des Flamencos, verspinnt sich organisch mit der Glut des europäischen Osten von der Adria bis zum Bosporus in geistreichem Austausch. Und in den ruhigeren Momenten lassen die beiden Saitenmeister auch mal einen Hauch atlantischer Saudade zu, die aber gleich wieder durch spannenden Bluesrock-Takte abgelöst wird. So schaffen Galoić und Cordovil ein spannendes Roadmovie, das die flimmernden Töne des Südens mit nur zwei Gitarren in all ihrer Intensität und mit einer hautnahen Körperlichkeit bündelt. Stefan Franzen im Programmbuch des Festivals Herbstgold, Eisenstadt, 2018)
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