Sat March 1, 2003
20:00

Louis Sclavis Trio (F)

Louis Sclavis: clarinet
Bruno Chevillon: bass
François Merville: drums

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Louis Sclavis, der mittlerweile zu den wichtigsten Klarinettisten des zeitgenössischen europäischen Jazz zählt und seit den 70er Jahren die Szene prägt, liebt die wilde Mischung der Stile und Klangfarben. Mit seiner Musik lädt er zu einer Bilderreise ein, die nicht nur in die Bretagne, sondern auch auf den Balkan und nach Afrika führt.
Zunächst eher von harten Avantgardisten wie Pierre Boulez, und Luciano Berio beeinflusst und für sie als Instrumentalist tätig, entwickelte Sclavis eine Stilistik, in der existente und stilisierte Folkloren ein- und ausgingen. So entwickelte sich aus „Workshop de Lyon“ und „Marvelous Band“, zwei prägende Ensembles der 70er-Jahre, 1976 die „Association à la Recherche d´ un Folklore Imaginaire“, kurz ARFI. Bereits 1977 aber öffneten sich neue Türen, als ihn Bernard Lubat in seine Band holte. Sclavis arbeitete nunmehr mit Michel Portal, in der Band von Henri Texier und traf Anfang der Achtziger mit Anthony Braxton, Joe Lovano und Cecil Taylor zusammen. Sclavis realisierte Theatermusiken, rief Formationen wie sein „Acoustic Quartet“ (1994) ins Leben und machte durch ungewöhnliche Projekte wie „Carnet De Routes“ (1995) und „Les Violences De Rameau“ (1996) auf sich aufmerksam. Auffällig bei all den Arbeiten ist seine stilistische Wandlungsfähigkeit, die er im Anschluss an seine Erfahrungen der Frühzeit zum Prinzip erhob.
„Ich kümmere mich eigentlich längst nicht mehr um reine Stile, um Jazz, Folklore, Klassik, Rock oder andere Dinge. Es sind hauptsächlich die Leute, mit denen ich spiele, die meine Musik prägen. Da gibt es nie ein bestimmtes Konzept. Ich schließe mich einfach mit dem Background meiner Partner kurz. Es muss eine Verbindung existieren, in der sich alles von selbst entwickeln kann. Meine Aufgabe besteht nur darin, die entsprechenden Kompositionen vorzulegen und meine Stimme einzubringen. Alles andere ist ein freier Prozess.“ (Louis Sclavis)
Mit Bruno Chevillon und François Merville (er arbeitete mit Pierre Boulez und K. H. Stockhausen zusammen, während er gleichzeitig seine Karriere als Jazzmusiker aufbaute) hat Sclavis kongeniale Partner für das Wechselspiel gegenseitiger Inspiration und Kommunikation gefunden, die seit Jahren immer wieder aufs Neue zu spannender und lebendiger Musik jenseits der Stile gedeiht. (Jeunesse)

Karten ausschließlich unter 01/5056356 bzw. www.jeunesse.at
Eine Veranstaltung der Jeunesse